Blankenfelde

Bereits 1375 erhielt Blankenfelde seine erste urkundliche Erwähnung im Landbuch von Kaiser Karl dem IV. Damals fand die flächendeckende Kolonisierung der slawischen Landschaft durch deutsche Einwanderer statt. Überall bauten sie ihre Höfe und Kirchen um lang gestreckte Dorfanger, und in Blankenfelde hatte dabei sogar der Teufel seine Hand im Spiel. Der Sage nach störte ihn das plötzlich ein s e t z e n d e Geläut der neuen Kirchen in der Umgebung und er versuchte, ausgerechnet die Glocke aus dem Blankenfelder Kirchturm zu stehlen. Ein aufmerksamer Nachtwächter alarmierte die Bauern und noch bevor der Satan mit seiner Beute in die Hölle abtauchen konnte, bewarfen sie ihn derart mit Gegenständen, dass er seinen Raub fallen lassen musste. Die Glocke bohrte sich neben der Kirche tief in die Erde, und nachdem die Bauern sie ausgegraben hatten, lief das Loch voll Wasser und der Dorfteich war entstanden. Rund um die Kirche und den Dorfanger findet man die wert- vollsten Zeugnisse der Geschichte des Ortes. An der Dorfeiche hatte der preußische General Tauentzien im deutsch-französischen Krieg1813 seine Truppen verschanzt. Ihnen gelang es, die aus Großbeeren gegen Berlin anrükkenden napoleonischen Truppen am verregneten 23. August bis Mittag aufzuhalten, bis General Bülow sie am Nachmittag aus dem Nachbarort vertreiben konnte. Zwischen dem Kriegerdenkmal und der 300-jährigen Dorfeiche am heutigen südlichen Ortsausgang findet man mit der historischen Schmiede ein im Original erhaltenes Stück dörflicher Handwerkskunst. Sie stammt aus dem Jahre 1674 und ist damit die älteste erhaltene Dorfschmiede im Land Brandenburg. An den Wochenenden kann man dem hier tätigen Kunst- schmied bei der Arbeit über die Schulter sehen, und anschließend auch eines seiner Exponate kaufen. Besonders auffallend an Blankenfelde ist das harmonische Nebeneinander von Alt und Neu. Allein zwischen 1993 und 2003 sind 3.000 Menschen zugezogen. Wohnen im Grünen und Arbeiten der Stadt” ist durch die S-Bahn- Anbindung an Berlin möglich geworden. Von hier bis zum Potsdamer Platz im Herzen Berlins beträgt die Fahrt ganze 25 Minuten. Sowohl als Ziel für historisch interessierte Besucher kann B l a n k e n f e l d e ebenso empfohlen werden, wie auch als Ausgangspunkt idyllischer Wanderungen in die natürliche Umgebung. Text: Thomas Görner