Guts- und Herrenhäuser im Teltow-Fläming
In Brandenburg gibt es eine Vielzahl von Guts- und Herrenhäusern. Zusammen
mit den ehemaligen Patronatskirchen und den teilweise noch erhaltenen
Gutsensembles prägen sie vielerorts noch heute die märkische Landschaft und
tragen somit zur unverwechselbaren Identität des Landes bei.
Im Landkreis Teltow-Fläming existieren noch über 40 ehemalige Guts- und
Herrenhäuser. Diejenigen, die die Zeit ohne identitätszerstörende Umbauten
überstanden haben, sind noch immer markante Zeugen der Geschichte. Eine
Sonderausstellung im Museum des Teltow in Wünsdorf zeigt noch bis zum 5.
Februar 2006 eine Auswahl von Guts- und Herrenhäusern aus dem Landkreis
Teltow-Fläming. Recherchiert und dokumentiert wurden die Objekte von Carsten
und Hiltrud Preuß. Sie beschreiben in Wort und Bild die Geschichte und das
Schicksal der einzelnen Guts- und Herrenhäuser, die sich heute in sehr
unterschiedlichem Zustand, meist in Abhängigkeit von ihrer derzeitigen
Nutzung, befinden.
Die präsentierten Guts- und Herrenhäuser lassen die vergangenen Jahrhunderte
erlebbar werden. Sie erzählen einerseits von einer Zeit, die bis 1945
reichte, in der die Dörfer von gutsherrschaftlich betriebener Landwirtschaft
und den entsprechenden dörflichen Sozialstrukturen geprägt waren. Zugleich
wird das Wirken alteingesessener Adelsgeschlechter, die über Jahrhunderte
die Geschichte auf dem Teltow und im Niederen Fläming geprägt und somit
vielfach Einfluss auf das Leben der Dorfbewohner genommen haben,
beschrieben.
Deutlich wird aber auch, dass die Bodenreform, die im September vor 60
Jahren begann, eine bedeutende wohl sogar die einschneidendste Zäsur in der
jahrhundertlangen Geschichte der Guts- und Herrenhäuser war. Ziel der
Ausstellungsmacher ist es zu vermitteln, das auch 60 Jahre nach Beginn der
Bodenreform und 60 Jahre nach dem Verlust ihrer ursprünglichen Funktion, die
Guts- und Herrenhäuser bau- und kulturhistorisch bedeutende Objekte sind.
Die Exposition ist bis zum 5. Februar 2006 mittwochs bis freitags von 10 bis
16 Uhr sowie an den Wochenenden jeweils von 10 bis 16 Uhr (bis Ende Oktober
14 bis 16 Uhr) im Museum in der Schulstraße 15 in Zossen / OT Wünsdorf zu
sehen.
Carsten Preuß