Theodor Fontane erläuterte in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ den Namen Dreilinden:
Dieser Name war übrigens keine Neuschöpfung und existiert bereits seit 1833, in welchem Jahre das uralte schon eingangs erwähnte Forstetablissement Heidekrug mit Rücksicht auf drei alte, vor seiner Tür stehenden Linden, die Bezeichnung Forsthaus Dreilinden erhalten hatte. Bald danach empfing auch die Forst selber ebendiese Bezeichnung, so dass wir seitdem, ein und denselben Namen dreifach begegnend, eine Forst von Dreilinden, ein Forsthaus von Dreilinden und endlich ein Jagdhaus von Dreilinden unterscheiden müssen. Die Forst spricht für sich selbst, das Forsthaus ist Försterei, das Jagdhaus aber prinzliche Villa.“

... 1. Benschs Grab
... 2. Kleists Grab
... 3. Die Kirche zu Stolpe
... 4. Die Peter-Paulskirche zu Nikolskoe

Jagdschloss Dreilinden

Lieblingsaufenthalt Friedrich Karls war das 1869 errichtete „Jagdschloss Dreilinden“ bei Berlin im gleichnamigen Forst Dreilinden. Theodor Fontane widmete dem Jagdschloss und Friedrich Karl im letzten Band der Wanderungen durch die Mark Brandenburg („Fünf Schlösser“) ein ausführliches Kapitel, in dem auch die Orientreise des Prinzen detailliert beschrieben ist:

„Jeder […] kannte das Schloß […] aus den Hofnachrichten, in denen es in bestimmten Abständen hieß: »Seine Königliche Hoheit kam heute von Dreilinden herein in die Stadt und kehrte gegen Abend dahin zurück«.“

Wie oft in Brandenburg ist der auch heute noch verwendete Begriff „Schloss“ übertrieben – an anderer Stelle spricht Fontane dann auch vom „Jagdhaus“ oder von der „prinzlichen Villa“. Passend zu dieser Charakterisierung befand sich am Haus der Spruch: „Klein, aber mein“. Rund fünf Monate im Jahr soll Friedrich Karl in seinem Refugium verbracht haben, die übrige Zeit lebte er in seiner Wohnung im königlichen Berliner Schloss. Neben der Jagd, zu der er regelmäßig Jagdgesellschaften einlud, lag ein wesentlicher Grund für seine Aufenthalte in Dreilinden in der Forstbewirtschaftung seiner Ländereien. Mit der Anlage der Forstkulturen und der Pflege der Wildbestände war der Prinz erfolgreicher als mit dem Ackerbau, mit dem er laut Fontane zuvor gescheitert war.
Im Jahr 1859 stiftete er den Sehr edlen Orden vom Weißem Hirschen Sancti Huberti.
Im Jahr 1954 wurde das Jagdschloss abgerissen, an seiner Stelle befindet sich heute die „Revierförsterei Dreilinden“.

Quelle: Wikipedia

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Dreilinden

100 Jahre Dreilinden

100 Jahre ist es her, genau war es am 17. März 1909, da wurde ins Handelsregister von Berlin die „Kolonie Dreilinden GmbH“ eingetragen. Diese Gesellschaft hatte sich die Entwicklung der Villenkolonie Dreilinden vorgenommen, erwarb mit Vertrag vom 30.10.1909 von den Brüdern Dietloff und Georg von Hake für 700.000 Mark 128 Hektar Land zwischen dem Teltowkanal, der Potsdamer Eisenbahnlinie, heute als Stammbahn bekannt, und der bereits projektierten Bahnverbindung zwischen Wannsee und Stahnsdorf, der späteren Friedhofsbahn.

Gleich darauf begann die Gesellschaft mit der Entwicklung des Siedlungsplans für Dreilinden und begann, mit vielversprechenden Karten der Landhaussiedlung um siedlungswillige und solvente Käufer zu werben. „Baureife Waldgrundstücke in jeder Größe an fertigen Straßen, Gas, elektrisches Licht, Wasser und Kanalisation vorhanden“, versprach die Reklame. Der Siedlungsplan der Gesellschaft von 1910 wies dabei ein Gebiet auf, das weit über das bis dahin angekaufte Areal hinausreichte, und zwar vom Teltowkanal bis zum heutigen Stahnsdorfer Damm und mehr als 1200 Parzellen umfasste. Das wäre Platz für rund 8000 Menschen gewesen. Geplant waren dort auch ein Rathaus, Schule und Einkaufszentrum, Sportanlagen und sogar ein Yachthafen.

Wenig begeistert von den ambitionierten Plänen zeigten sich die Gemeinde Kleinmachnow, zu deren Gebiet Dreilinden auch damals schon gehörte, und der Teltower Landrat. Zum Einen gab es doch bereits in Kleinmachnow einige gut erschlossene Siedlungsgebiete, während das Dreilindener Terrain noch komplett brach lag. Zum Anderen gab es erhebliche Bedenken, ob die Siedler die ihnen über den Kaufvertrag auferlegte Erschließung würden bewältigen können. Daher fand der vorgelegte B-Plan-Entwurf keine Zustimmung und gewünschte Änderungen wurden nie eingearbeitet.

So kam die Erschließung zum Stocken. Immerhin entstand im Jahr 1913 der Bahnhof Dreilinden. Die Kaufverhandlungen und Verkäufe der Parzellen zogen sich aber– auch wegen des 1. Weltkrieges - bis in das Jahr 1923. Nur wenige Parzellen kamen zum Verkauf und einige der ersten Siedler fanden dann nicht einmal abgesteckte Grundstücke vor. Da wurde dann einfach selbst Hand angelegt, doch teilweise eher willkürlich und nicht immer an der richtigen Stelle. Da auch die Kaufverträge mit den Hakes noch nicht endgültig unter Dach und Fach waren, gab es auch keine Grundbucheintragungen für die Siedler. Die „Hauptverkehrsader“ der neuen Siedlung war zudem noch immer nicht erschlossen, und kaum mehr als ein unbefestigter Waldweg. Und die juristischen Streitereien gingen in immer neue Runden.

Mitten in dieser völlig ungeordneten Situation wurde 1927 schließlich das Terrain von der finanziell schwer angeschlagenen „Kolonie Dreilinden GmbH“ an Berlin verkauft, doch blieb es immer unter der territorialen Hoheit Kleinmachnows, dass sich 1928 gegen die Eingemeindung nach Berlin ausgesprochen hatte. In Berlin war das Interesse zur weiteren Vermarktung gering und so blieben die einst so ambitionierten Pläne bis heute unvollendet. Noch dazu sorgte der Bau der AVUS (1935-1940) dafür, dass Dreilinden nun von allen Seiten von Verkehrsschneisen eingeschlossen und vom übrigen Kleinmachnow noch weiter abgetrennt wurde.

Traurige Bekanntheit erlangte Dreilinden schließlich nach 1945 durch die Teilung Deutschlands. Der Ortsteil wurde Sperrgebiet und gedanklich verbunden war er für Viele nur noch mit den Grenzkontrollstellen auf der Transitstrecke von und nach Berlin sowie für die Schifffahrt am Teltowkanal, von denen noch heute die Wachtürme zeugen.

Auch heute noch liegt Dreilinden von Kleinmachnow aus gesehen, weit vom Schuss, doch immerhin gibt es seit Februar 2006 einen gültigen B-Plan, der geschützte Flächen festlegt und Grundlage ist für eine geordnete weitere Entwicklung.

Quelle: Kleinmachnow.de

Gedenkstätte Checkpont Bravo

Der ehemalige Kommandantenturm an dem Grenzkontrollpunkt Dreilinden an der Avus ist heute eine Gedenkstätte mit einer frei zugänglichen Dauerausstellung. Infos: www.Checkpoint-Bravo.de

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