Initiativ
Die Kultur- und Tourismusausschüsse der Gemeinde Am Mellensee und der Stadt Zossen erörterten gemeinsam das Thema Gewässer
Gegen die weitere Privatisierung und für die Verbesserung der Wassergüte
Am Dienstag, den 26.05.2009, trafen sich die Mitglieder der Ausschüsse für Kultur und Tourismus der Stadt Zossen (KTL) und der Gemeinde Am Mellensee (KST) zu einer gemeinsamen Beratung zum Thema Seen im Sperenberger Feuerwehrgebäude. Es ging um die drohende Privatisierung zahlreicher Seen im Gebiet der beiden Kommunen und um die Verbesserung der Wasserqualität der Mellenseekette.
Carsten Preuß, Vorsitzender des Zossener Ausschusses, machte deutlich, dass die Wasserqualität für die touristische Erschließung wie auch für die ökologische Verbesserung der Gewässer von Bedeutung ist. Eine Verbesserung der Wasserqualität ist dringend erforderlich. Hierfür sind zunächst genauere Untersuchungen notwendig, so Hans-Jürgen Thiemes, Vorsitzender des Mellenseer Ausschusses. Aus den Untersuchungsergebnissen können dann konkrete Maßnahmen abgeleitet werden. Für eine solche Studie liegt eine Kostenschätzung des Institutes für angewandte Gewässerökologie aus Seddin vor. Franziska Vedder, Mitarbeiterin des Institutes, erläuterte das vorliegende Angebot, dass aus 5 Arbeitspaketen besteht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 49.000 €.
Carsten Preuß verwies auf die Förderrichtlinie des Umweltministeriums zur Sanierung und naturnahen Entwicklung von Gewässern, mit der eine 80%ige Förderung möglich ist. Als Partner des Projektes würde auch der Seenkataster Brandenburg e. V. einen Beitrag für den Eigenanteil beisteuern. Zudem wurde angeregt, Spenden für das Projekt einzuwerben. Auch mit dem Hinweis, dass sich das Projekt über zwei Haushaltsjahre erstrecken wird, dürfte die Finanzierung der Eigenmittel möglich sein. Die Stadt Zossen hat bereits einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst, der auch die Finanzierung der Eigenmittel für die Konzeption zum Inhalt hatte.
Zu Realisierung der Maßnahme regten die Ausschussmitglieder an, dass die Gemeinde Am Mellensee das Projekt federführend in die Hand nehmen sollte. Als erster Schritt soll eine fachliche Vorprüfung veranlasst werden, die die Förderfähigkeit bestätigen soll.
Hinsichtlich der drohenden Privatisierung der Seen wurde nochmals an den Verfahrensstand beim Mellensee erinnert. Das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen hatte mit Zuordnungsbescheid vom 7.7.2008 den Mellensee dem Land Brandenburg zugeordnet. Hiergegen hat die BVVG Klage eingelegt. Somit ist die Eigentumsfrage weiterhin offen. Jochen Gebauer vom Verein pro Mellensee informierte über die jüngst durch das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen erfolgte Zuordnung des Großen und Kleinen Zeschsee des an BVVG. Hiergegen klagt die Stadt Zossen. Die Ausschussmitglieder waren sich darin einig, dass eine weitere Privatisierung der Seen unbedingt verhindert werden muss. Hierzu sollen die Verwaltungen der beiden Kommunen, die Vereine und die Nutzer der Gewässer sich gegenseitig über neue Entwicklungen informieren und die weiteren Aktivitäten miteinander abstimmen.