Thema Zecken:
Zecken kommen auf der ganzen Welt vor. Vom Frühjahr bis Spätherbst leben sie in der freien Natur in Bodennähe - im Wald, in Parks, Gärten und Wiesen sowie im Unterholz. Beim Vorbeigehen kann man von Gräsern und Sträuchern eine Zecke "abstreifen" und von dieser Zecke anschließend gestochen werden.
Zecken sind blutsaugende Parasiten: Sie stechen Säugetiere und Menschen, um sich von deren Blut zu ernähren. Manche (nicht alle!) Zecken beherbergen in ihrem Körper gefährliche Krankheitserreger, unter anderem Viren, welche die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) verursachen, sowie Bakterien, welche die sogenannte Lyme-Borreliose verursachen. Wird ein Mensch von einer infizierten Zecke gestochen, können diese Krankheitserreger von der Zecke auf den Menschen übertragen werden.
Um das Risiko von Zeckenstichen - und damit auch die Gefahr, an FSME oder Lyme-Borreliose zu erkranken - möglichst gering halten, kann man entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen. So sollte man auch in der warmen Jahreszeit helle geschlossene Kleidung tragen, wenn man sich in der freien Natur aufhält: festes Schuhwerk, lange Hosen (Hosenbeine in die Socken oder in die Stiefel stecken!), langärmelige Hemden, Sommerhut mit Nackenklappe. Auch die Anwendung von insektenabwehrenden Mitteln oder speziellen Zeckenschutzmitteln ist empfehlenswert. Es sollte zur Gewohnheit werden, nach jedem Aufenthalt im Freien den Körper von Kopf bis Fuß nach Zecken abzusuchen. Zecken bevorzugen besonders dünne und warme Hautstellen (vor allem Arme, Kniekehlen, Hals, Schritt).
Sollte sich eine Zecke festgesaugt haben, muss sie umgehend entfernt werden - je mehr Zeit vergeht, desto größer das Risiko, an FSME oder Lyme-Borreliose zu erkranken!
Und so wird eine Zecke entfernt: Unmittelbar über der Haut wird eine feine Pinzette oder eine spezielle Zeckenzange angesetzt und die Zecke langsam nach oben herausgezogen (wichtig: die Zecke nicht quetschen!). Anschließend wird die Einstichstelle sorgfältig desinfiziert. Auf keinen Fall darf versucht werden, die Zecke mit Öl, Wachs, Nagellack oder anderen Hilfsmitteln zu ersticken, weil andernfalls die sterbende Zecke vermehrt Infektionserreger über die Einstichstelle in den menschlichen Körper abgibt.
Bei jedem Zeckenstich sollte unbedingt dokumentiert werden, wann (Datum) und wo (an welcher Körperstelle) der Zeckenstich stattgefunden hat. In den Tagen nach Entfernung der Zecke sollte die Einstichstelle sorgfältig beobachtet werden. Falls eine Hautrötung (insbesondere ringförmige Hautrötungen!), Schmerzen oder Schwellungen auftreten, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden, da dies Zeichen einer beginnenden Lyme-Borreliose sein könnten. Je eher mit der Behandlung einer Lyme-Borreliose begonnen wird, desto erfolgversprechender ist die Behandlung.
Gegen eine der durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten - die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) - kann man sich impfen lassen. Eine Schutzimpfung gegen die Lyme-Borreliose existiert dagegen bislang noch nicht. Bei einer FSME-Schutzimpfung erhält man drei Teilimpfungen; nach der dritten Teilimpfung ist man mindestens drei Jahre lang gegen die FSME geschützt.
Im Landkreis Teltow-Fläming ist die Wahrscheinlichkeit, nach einem Zeckenbiss an einer FSME zu erkranken, gering: Anders als etwa Süddeutschland ist unser Landkreis kein "FSME-Risikogebiet", so dass es nicht sinnvoll ist, die gesamte Bevölkerung unseres Landkreises gegen die FSME impfen zu lassen. Das FSME-Erkrankungsrisiko ist allerdings nicht gleich null.
Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder beim Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz, Sachgebiet Gesundheit, in Ihrer Kreisverwaltung.
Eine informative Seite im Internet: www.borreliose-berlin.de
Die letzten beiden milden Winter haben gezeigt, dass die Zecken kaum Winterruhe halten und durchgehend aktiv und gefährlich sind.
Infos zu Zecken, Schutz etc: www.zecken.de,
www.izkbf.de