Rätsel gelöst:

Der rätselhafte Tod von insgesamt zwölf Mufflons, die am 11. August 2009 nahe Kemlitz (bei Baruth) gefunden worden waren, ist geklärt. Am heutigen 17. August erhielt das Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz des Landkreises Teltow-Fläming die entsprechenden Untersuchungsergebnisse des Landeslabors Brandenburg. Demnach steht fest, dass die Tiere an einer Harnstoffvergiftung gestorben sind.

Was war passiert? Am Dienstag, 11. August 2009, hatten zwei Jagdpächter auf einem Feld im Wald nahe Kemlitz (bei Baruth) zunächst neun tote Mufflons entdeckt. Bei näherem Ansehen stellte sich schnell heraus, dass hier kein Schuss gefallen war. Die Tiere mussten demzufolge eines anderen unnatürlichen Todes gestorben sein.

Zunächst wurde die Untere Jagdbehörde des Landkreises Teltow-Fläming informiert. Deren Mitarbeiter gaben die Nachricht sofort an das Amt für Gesundheit und Verbraucherschutz des Landkreises Teltow-Fläming weiter. Bei Amtstierärztin Dr. Silke Neuling läuteten sofort alle Alarmglocken - bei so vielen toten Mufflons auf einer Stelle ist auch an Tierseuchen zu denken und Eile geboten. Nach nur 30 Minuten waren alle Sachen gepackt und das Landeslabor Berlin-Brandenburg auf neues Untersuchungsmaterial eingestimmt.

Nur knapp zwei Stunden nach Eingang der Information waren neben den beiden Jagdpächtern die Amtstierärztin mit einer Kollegin sowie ein Vertreter der Unteren Jagdbehörde des Landkreises und ein Vertreter des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz vor Ort. Ihnen bot sich ein trauriges Bild: Insgesamt fanden sich 12 tote Mufflons auf einem abgeernteten Roggenfeld und im umliegenden Wald.

Bei einigen Tieren zeigten sich schon erste Fraßspuren, die meisten waren noch völlig intakt. Deshalb war davon auszugehen, dass die Tiere in der Nacht oder in den frühen Morgenstunden verstorben waren. Außer ein paar Blutungen aus Maul, Nase und den Augenwinkeln konnte man den Tieren nichts ansehen. Allerdings fanden sich einige hühnereigroße weiße Klumpen, die unregelmäßig auf dem Feld verteilt waren. Sie wurden neben zwei toten Mufflons zur Überprüfung an das Landeslabor Brandenburg gesandt.

Seit heute steht das Ergebnis fest: Bei den weißen Klumpen handelte es sich um Harnstoff. Er war nach dem Ausbringen nicht in den Boden eingearbeitet worden. Die Tiere müssen diese Klumpen gefressen haben und sind an einer Harnstoffvergiftung gestorben. Amtstierärztin Dr. Silke Neuling ist froh, dass sich der Anfangsverdacht auf eine Tierseuche nicht bestätigt hat. Sie hat den Vorgang an das Amt für Landwirtschaft und Umwelt der Kreisverwaltung Teltow-Fläming abgeben, wo man u. a. für die Düngemittelüberwachung zuständig ist.

Die Amtstierärztin dankt den beiden Jagdpächtern, die ohne Zeitverzug die Behörde eingeschaltet und so dazu beigetragen haben, dass die Todesursache schnell geklärt werden konnte.