Geheizte Kirchen -

Gemeinsam haben das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum, die Stiftung Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, das Rathgen - Forschungslabor (Stiftung Preußischer Kulturbesitz), die FH Potsdam und das Forschungsinstitut für Denkmalpflege und Archäometrie e.V. eine Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Konservierungswissenschaftliches Kolloquium Berlin/Brandenburg" ins Leben gerufen, das einmal jährlich veranstaltet werden soll.

Die erste Veranstaltung dieser Reihe stellt das Thema Klima in den Mittelpunkt. Das wachsende Bedürfnis nach warmen Kirchen- und Ausstellungsräumen und der Zwang zur Erhöhung der Besucherzahlen ziehen mehr und mehr den Einbau von Heizungs- und Temperierungsanlagen nach sich, die häufig Ursache für Schäden an der Ausstattung, am Kunstgut und sogar an der Bausubstanz sind. Schäden können aber andererseits auch auf schwindende Besucherzahlen, zurückgehende Nutzung und Nichttemperierungen zurückzuführen sein.

Zudem entsteht beim Einbau von Heizungen und Temperierungsanlagen regelmäßig ein Konflikt zwischen dem Behaglichkeitsanspruch der Besucher und den konservatorischen Interessen. Die Bedeutung des Raumklimas für die präventive Konservierung, beispielsweise für die Verlängerung von Restaurierungsintervallen, wird noch immer unterschätzt.

In letzter Zeit werden zur Klärung von Schadensursachen häufiger klimatologische Untersuchungen herangezogen. Diese Untersuchungen werden von Heizungs- und Klimatechnikern, Naturwissenschaftlern, Restauratoren und Architekten ausgeführt. So unterschiedlich die Ausbildung der Klimamessenden ist, so unterschiedlich ist häufig die Interpretation der Ergebnisse.

Das Kolloquium soll einen Beitrag zur Systematisierung der unterschiedlichen Fragestellungen und Anforderungen leisten und wendet sich an in der staatlichen und kirchlichen Denkmalpflege und in Museen tätigen, angestellten und selbständigen Mitarbeiter, an Professoren und Studenten, Restauratoren, Kunstwissenschaftler, Naturwissenschaftler, Architekten, Ingenieure und Verwaltungsmitarbeiter, die sich mit der Vorbereitung, Durchführung und Kontrolle von Erhaltungsmaßnahmen an Kunstgütern und Denkmalen beschäftigen.