Ostern

Der Osterhase

Der Osterhase

Evangelische Familien entwickelten im 17. Jahrhundert den Osterhasen als Eierlieferanten. Er sollte die Eier bemalen, verstecken und legen. Damit wollten die Protestanten sich von den Katholiken distanzieren, deren Fastenbräuche und Eierweihe sie ablehnten. Der Osterhase ist Symbol für Ostern und neues Leben wegen seiner Fruchtbarkeit - besonders im Frühling - und weil er mit offenen Augen schläft. Auch der Hahn brachte in manchen Gegenden die Eier, in der Schweiz der Kuckuck, in Westfalen der Fuchs, in Thüringen der Storch. Erst im 19. Jahrhundert konnte sich der Osterhase überall durchsetzen.

Das Osterfeuer

Osterfeuer

Es handelt sich um möglichst hoch aufgetürmte Holzstöße aus Baum- und Strauchschnitt.

Die Holzstöße werden auf Feldern so errichtet, dass sie weithin sichtbar sind. Der Brauch ist vor allem in ländlichen Gegenden üblich, wo die Dörfer einen Wettstreit um das höchste Feuer abhalten und die Holzstapel in den Nächten vor Ostern bewachen. Am Ostersonnabend trifft man sich dann gesellig zu einem Glühwein oder einer Kleinigkeit vom Grill. Die Osterfeuer entlang der Unterelbe locken viele Schaulustige an.

Der Brauch stammt aus alten Zeiten und diente dazu, den Winter zu vertreiben, zu verbrennen. Man glaubte,daß der Schein des Feuers eine reinigende Wirkung hätte und die keimende Saat vor bösen Geistern schütze und so galten sie auch als Kult zur Sicherung der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Ernte. Später wurde dieser Brauch von den Christen übernommen.

Da die Holzstapel über viele Wochen angesammelt werden, verkriechen sich hier häufig Kleintiere, die vor dem Anzünden verjagt werden müssen. Naturschützer warnen deshalb vor Osterfeuern. Eine gute Lösung ist es den Holzstapel vor dem Entzünden umzuschichten.

In vielen Orten sind Osterfeuer heute genehmigungspflichtig.
Im Harz heißen die Feuer "Ostermeiler", sie sind aus Reisig und Fichtengrün aufgeschichtet, obenauf steht eine große Fichte senkrecht.

Ostereier


Bunt bemalte Ostereier

Im 13. Jahrhundert werden erstmals bemalte Ostereier erwähnt. Nach den Fastenvorschriften war der Verzehr von Eiern in der Karwoche untersagt; die Hennen legten trotzdem, die Eier wurden gelagert; am Ostermorgen war dann der Eierkonsum besonders hoch. Man beschloss, diese gesammelten "Karwochen-Eier" zu bemalen und weihen zu lassen, damit sie sich von gewöhnlichen "Jahres-Eiern" unterscheiden. Die kunstvolle Bemalung der Eier war vor allem in Osteuropa verbreitet.

Ostern

Was wird Ostern gefeiert ?

Die Osterfeier wird bis heute als das Hauptfest der Christenheit begangen. Es ist der Triumph des Lebens über den Tod: Christus, dessen Tod am Kreuz Karfreitag noch betrauert wurde, ist auferstanden. Nachdem die Karwoche in ihren drei letzten Tagen (Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag) zu ihrem Höhepunkt gekommen ist, beginnt auch im Abendland Ostern mit der Osternachtfeier. In dieser Feier geschieht die große Wende von der Trauer zur Freude, vom Fasten zum Feiern, vom knienden Beten zum aufrechten Gebet, vom Bußpsalm zum Halleluja, von alttestamentliche zu neutestamentliche Lesungen und von der Taufe in Christi Tod und Grab zur Eucharistie mit dem auferstandenen und gegenwärtigen Herrn. Es erfolgt die Entzündung der Osterkerze, die die Freudenzeit hindurch am Brennen bleibt, sodann die Taufwasserweihe und die feierliche Erneuerung des Taufversprechens.

Fastenzeit

Die Fastenzeit

Der österliche Festkreis beginnt in den westlichen Kirchen seit dem Jahr 1091 mit dem Aschermittwoch. dem eine 40-tägige Fastenzeit folgt. Diese erinnert an die 40 Jahre des Volkes Israel in der Wüste, an die 40 Tage, die Jesus in der Wüste gefastet hat. Da die Sonntage seit 1091 vom Fasten ausgenommen sind, liegt der Aschermittwoch tatsächlich 46 Tage vor Karsamstag. Die österliche Bußzeit, umgangssprachlich auch Fastenzeit genannt, endet mit dem Karsamstag. Genau genommen am Vorabend zum Ostersonntag, da nach jüdisch-christlicher Überlieferung der Tag mit dem Vorabend beginnt. Die Osternachtfeier ist ein Teil des Ostersonntages. Es sind daher genau 40 Tage.

Osterdatum

Wann ist Ostern ?
Gerade in Zeiten wie diesen, wo Termine und Planungen eine höchst gewichtige Rolle (zu) haben (scheinen), ist das ständig wechselnde Datum des Ostersonntages ein gewisses Problem.
Überdies, weil das exakte Datum des Osterfestes auch noch andere Feiertage (Pfingsten, 7 Wochen nach Ostern) und Ereignisse (wie etwa die Dauer des Faschings/Karnevals, Aschermittwoch ist der 40. Tag vor Ostern) steuert.

Der Termin des Ostersonntags wurde im Jahre 325 nach Christi Geburt auf dem Konzil von Nicäa festgelegt.

Der Ostersonntag ist der dem ersten Frühlingsvollmond folgende Sonntag. Und Frühlingsvollmond ist der erste Vollmond nach dem 20. März.

Der früheste Ostersonntag im Jahr kann auf den 22. März fallen. Und zwar dann wenn der Frühlingsvollmond am 21. März ist und dieser Tag ein Samstag ist. Die Chancen dafür stehen 1:206,5. In den letzten 200 Jahren geschah das 2x (1761 und 1818) und wird in den nächsten 200 Jahren nicht wieder vorkommen. Aber immerhin: einen 23. März als Osterfest wird es das nächste Mal 2008 geben.

Der spätest mögliche Ostersonntag ist der 26. April. Die Chancen dafür sind bescheidenste 1:413. Nicht verwunderlich, dass es in den letzten 200 Jahren nicht geschehen ist und auch in den nächsten 200 Jahren nicht vorkommen wird.

eingesandt von Bernd Mengelkamp, Teltow