Gute Synthese zwischen Tradition und Moderne

Mit einem Festgottesdienst hat das Evangelische Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin am Wochenende das runderneuerte Mutterhaus an der Lichterfelder Allee wieder offiziell in Besitz genommen und zugleich die integrierte Kapelle eingeweiht. „Das Mutterhaus ist tatsächlicher und sinnbildlicher Mittelpunkt unserer Gemeinschaft – und es bietet fortan hervorragende Bedingungen für unsere Arbeit und die Begegnung“, sagte Vorsteher Pfarrer Dr. Rainer Bookhagen.
Mitte des 19. Jahrhunderts in Berlin gegründet und Anfang des 20. Jahrhunderts an diesen Ort gezogen, ist das Mutterhaus inzwischen ein Mittelpunkt für eine Vielzahl von diakonischen Einrichtungen in den Bundesländern Berlin und Brandenburg – und damit für annähernd 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sind tätig in den Bereichen Jugend-, Behinderten-, Altenhilfe und Gesundheitsweisen, unter anderem in Wohneinrichtungen, Kindertagesstätten, Krankenhäusern, Alten- und Pflegeheimen im Raum zwischen Lehnin und Frankfurt/Oder, zwischen Luckau und Berlin-Pankow.
Bereits 2002 waren erste konkrete Überlegungen angestellt worden, das im Jahr 1943 durch einen Bombentreffer schwer beschädigte und in den 60-er Jahren mit nur knappen Mitteln um- und ausgebaute Mutterhaus zu rekonstruieren und zu erweitern. Als aufwändig erwiesen sich die Planungen und die Realisierung des Bauvorhabens – technisch anspruchsvoller als ein Neubau. Wichtig waren allen Beteiligten die Wiederherstellung der zweigeschossigen Kapelle sowie die Schaffung eines modernen Büro- und Konferenzbereichs. Ergänzt wurde überdies ein Anbau für zentrale Zugangs-, Aufzugs- und Sanitäranlagen, der sich dem Charakter des Altbaus anpassen sollte.
Die Arbeiten begannen im Frühjahr 2005 mit dem Abriss des früheren Küchenanbaus. Direkt anschließend wurde mit exakt 50 Betonsäulen die Statik des Hauses gesichert, um die Last eines neuen Stockwerkes für den Konferenzbereich und das neue Dach aufnehmen zu können.
Nach Abschluss des Innenausbaus konnte der Neubau bereits im Februar bezogen werden. Und in der Kapelle – in ihr beeindrucken bei aller architektonischen Strenge vor allem die von einem Glaskünstler gestalteten Fenster und die aus dem alten Kirchsaal umgesetzte Orgel – haben bereits die ersten Gottesdienste stattgefunden. Von ihrer besonderen Atmosphäre, aber auch von der guten Funktionalität konnten sich am Wochenende bei der offiziellen Einweihung zahlreiche Gäste überzeugen – so auch Generalsuperintendent Martin-Michael Passauer. Beeindruckt zeigten sie sich vor allem von der „guten Synthese zwischen Tradition und Modernität“.
Auch viele Besucher des 166. Jahresfestes unter dem Motto: „Siehe, ich sende euch.“ (Mt. 10,16) nutzten am Sonntag die Gelegenheit zur Besichtigung. Gleichzeitig präsentierten die Einrichtungen des Diakonissenhauses auf dem Stammgelände an der Lichterfelder Allee Ausschnitte aus ihrer Arbeit an Ständen und mit Vorführungen. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt der schmerzmedizinischen Arbeit der Diakoniestation Lehnin zugute.
14.5.07/
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