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14.09.2010: Bernd Albers, Bürgermeister Stahnsdorf

Bernd Albers

Bürgermeister der Gemeinde Stahnsdorf

Sehr geehrte Stahnsdorferinnen und Stahnsdorfer,

in den vergangenen Tagen erreichten die Gemeindeverwaltung Stahnsdorf unzählige Schreiben, Telefonanrufe und E-Mails aufgrund der Presseveröffentlichungen zum neuen Flughafen Berlin Brandenburg International in Schönefeld.

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat der Fluglärmkommission für den Flughafen Schönefeld Flugrouten vorgestellt, die nach der Eröffnung des neuen Flughafens Berlin Brandenburg 2012 nunmehr in Betracht gezogen werden.

Genauso wie Sie haben wir ausschließlich über die Presse von der geplanten Ausweisung der künftigen Flugrouten des neuen BBI erfahren. Andere offizielle Informationen liegen uns derzeit nicht vor. Nach den bekanntgewordenen Informationen sind Flugrouten aktuell näher an die Region Teltow verlegt worden. Auch die Gemeinde Stahnsdorf ist davon unmittelbar betroffen. Sollte die vorgestellte Variante zum Tragen kommen, ergäbe sich daraus zwangsläufig eine Erhöhung des Lärmpegels für unsere Region.

Ich bin entsetzt darüber, dass wir als betroffene Kommune über derart weitreichende verändernde Verhältnisse nicht informiert wurden. Ich erwarte von den zuständigen Behörden, dass eine Vorlage belastbarer Lärmprognosen und eine unbedingte Aufnahme der Gemeinde Stahnsdorf in die Fluglärmkommission, um eine unmittelbare Beteiligung in diesem Verfahren zu sichern.

Bereits einen Tag nach der Veröffentlichung in den Medien habe ich mich mit meinen beiden Amtskollegen aus Teltow und Kleinmachnow getroffen. In diesem Gespräch haben wir abgestimmt, dass die Region gemeinsam Position beziehen muss. Als einer der ersten Schritte wurde festgelegt, dass alle drei Kommunen die Aufnahme in die Fluglärmkommission beantragen.

Auch wenn die Flugrouten erst Mitte 2011 vom Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung festgelegt werden und sich auch der Berliner Senat kürzlich so äußerte, dass es nur wenig Handlungsmöglichkeiten gäbe, weil die letztendliche Entscheidung die deutsche Flugsicherung treffe, möchte ich Ihnen versichern, dass wir alles Mögliche tun werden, um die Belastungen für die Gemeinde Stahnsdorf und für die Region insgesamt so gering wie möglich zu halten.

An diesem Verfahren werden neben der Fluglärmkommission auch das Bundesjustizministerium, das Bundesumweltamt und das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung beteiligt. Gleichzeitig ist Ansprechpartner der Fluglärmbeauftragte für den Flughafen Berlin-Schönefeld, Herr Wunder, der bei der Zukunftsagentur Brandenburg in der Steinstr. 104-106, 15907 Potsdam angesiedelt ist.

Neben den Bemühungen der Gemeindeverwaltung Stahnsdorf ist es sicherlich hilfreich, wenn sich auch die betroffenen Stahnsdorfer Bürgerinnen und Bürger an die oben aufgeführten Institutionen wenden.

Grundsätzlich ist es nicht hinnehmbar, dass bisher bei der Abwägung zum Planfeststellungsverfahren nicht betroffene Gebiete nunmehr belastet werden. Dies setzt ein großes Fragezeichen hinter das das bisherige Planfeststellungsverfahren. Dementsprechend habe ich als Bürgermeister die die Gemeinde beratende Rechtsanwaltskanzlei mit der Prüfung auch rechtlicher Handlungsmöglichkeiten beauftragt.

Über den weiteren Fortgang der Dinge werden wir Sie auf dem Laufenden halten.

Ihr

Bernd Albers
Bürgermeister