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26.01.2012: Pressemitteilung

Bürgerinitiative
"Stahnsdorf gegen Fluglärm"

Pressemitteilung

Vertrauensverlust geht weiter - die Politik hat die
Verlärmung bestellt - Jetzt muss Platzeck ran!

Die Bürgerinitiative "Stahnsdorf gegen Fluglärm" reagiert mit völligem Unverständnis und scharfer
Ablehnung auf die durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) für den zukünftigen Flughafen
Berlin Brandenburg festgelegte NOOST oder auch Wannseeroute. »Dies ist ein weiterer massiver
Vertrauensverlust in die Politik und schlägt nun dem Fass endgültig den Boden aus«, sagte der
Sprecher der Bürgerinitiative "Stahnsdorf gegen Fluglärm", Wolfgang Brenneis. »Die Bevölkerung hat
auf die Aussagen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer
vertraut und ist nunmehr endgültig enttäuscht worden. Der brandenburgische Ministerpräsident
und Flughafenaufsichtsrat muss nun endlich seine Versprechen einlösen, die er den vom Westabflug
betroffenen Gemeinden gegeben hat«, so Brenneis weiter.
Das BAF hat die Flugrouten offensichtlich unter Missachtung des Lärmschutzes festgelegt und damit
auch seinen gesetzlichen Auftrag verfehlt. Augenscheinlich wurde im Auftrag der Politik den
wirtschaftlichen Interessen der Airlines und der Flughafengesellschaft Vorrang vor dem Lärm- und
Gesundheitsschutz der Bevölkerung in der kinderreichen Region Stahnsdorf, Kleinmachnow und
Teltow, des Berliner Südwestens und Potsdam Babelsbergs eingeräumt. Die nun festgelegte Wannseeroute
ist - ebenso wie der unabhängige Parallelbetrieb - nicht notwendig. Es wurden Routen
festgelegt, die es dem Problem-Flughafen ermöglichen sollen, mit hohen Kapazitäten werben zu
können, um der wegen Fehlplanungen drohenden Unwirtschaftlichkeit zu entkommen. Solche Kapazitäten
werden jedoch in der Realität noch auf lange Sicht am Flughafen Berlin Brandenburg nicht
nachgefragt werden. Mit der Wannseeroute und der Müggelseeroute werden vollkommen unnötig
Hunderttausende Brandenburger und Berliner mit Fluglärm belastet werden.
Ab dem Eröffnungstag des Problem-Flughafens wird endgültig allen klar werden, welche gravierenden
Auswirkungen diese eklatante Fehlentscheidung auf große Bevölkerungsteile in den schönsten
Regionen von Brandenburg und Berlin haben wird. Das Vertrauen in die Politik im Land Brandenburg
wird großen Schaden nehmen.
Die Empfehlungen der Fluglärmkommission und die Stellungnahme des Umweltbundesamtes
beweisen, dass es bei den Westabflügen, anders als bei den Ostabflügen, aufgrund der
Besiedlungsstruktur eine klare Alternative zum Überflug der dicht besiedelten Region Teltow,
Kleinmachnow, Stahnsdorf und des Berliner Südwestens gibt: Die Festlegung der Route
8, südlich und südwestlich um Potsdam und Berlin herum, hätte eine gesamte Region
von Fluglärm entlastet, ohne anderswo vergleichbare Neubetroffenheiten zu schaffen, da
sie in weiten Strecken über unbesiedeltes und dünnbesiedeltes Gebiet für die Mehrzahl der
Abflüge geführt hätte werden können.

Die Bürgerinitiative "Stahnsdorf gegen Fluglärm" fordert daher weiterhin bei Starts in Westrichtung
mit Zielen im Norden, Nordosten und Osten, die mit großer Mehrheit in der Fluglärmkommission als
Vorzugsroute empfohlene „Route 8“ - außen rum statt oben drüber!" UBA-Gutachen S. 82). Die-
se Route ist nahezu identisch mit der Route 7, welche die brandenburgische Landesregierung über
das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) selbst in die Fluglärmkommission
eingebracht und auf die der brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck auf
der Großdemonstration in Stahnsdorf am 20. November 2010 vor mehr als 8.500 Menschen ausdrücklich
hingewiesen und damit Hoffnungen genährt hatte. »Was tut die Landesregierung eigentlich
für die Durchsetzung ihrer eigenen Vorschläge«
, fragt Wolfgang Brenneis.
Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung hat die eindeutigen lärmfachlichen Empfehlungen des
Umweltbundesamtes, die Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf nicht zu überfliegen, missachtet.
Die abwägungsfehlerhaft festgelegte Wannseeroute wird jetzt gerichtlich zu überprüfen
sein.

Bürgerinitiative "Stahnsdorf gegen Fluglärm"
Die Sprecher

Wolf
gang Brenneis • Christine Dunkel • Klaus Eichkorn

Stahnsdorf, 26. Januar 2012


>Die PM als download mit Grafik [348 KB]