Startseite | Impressum | Kontakt | Links | Sitemap
Sie sind hier: Startseite » Newsarchiv » 2011 » September 2011

14.09.2011: Pressemitteilung 98/11

Pressemitteilung 98/11

BBI/BER- Lobeshymnen auf einen schlechten Standort
Wowereit, Momper, Platzeck – ready for take off*

Was bei der Standortwahl im Raumordnungsverfahren verschwiegen und worüber
die Menschen im Planfeststellungsverfahren für den künftigen Hauptstadtflughafen
getäuscht worden sind, verkünden drei Protagonisten des Monster-Projekts jetzt
noch einmal als ihr Glaubensbekenntnis: Deutschland, Europa und die Welt
schauen auf Schönefeld! Die drei sind die Regierungschefs von Berlin und
Brandenburg, Wowereit und Platzeck, zugleich die Spitzen des Flughafen-
Aufsichtsrats, sowie der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Momper.
Im Themenheft „Berlin im Aufwind“ der Berliner Wirtschaftsgespräche e.V. (Vorsitz:
Momper) erfahren die vom Fluglärm und den gesundheitlichen Belastungen der
Überflüge bedrohten Menschen in Brandenburg und Berlin aus erster Hand: Ihre
schlimmsten Befürchtungen, dauerhaft Gefangene des Fluglärms und des
Flugroutenhorrors zu sein, sollen für sie bittere Wirklichkeit werden.
Schönefeld - so Momper, Platzeck und Wowereit unisono - macht es möglich, Berlin
erstmals als internationales Drehkreuz zu nutzen. Der Umsteigerverkehr, der bisher
über Frankfurt und München läuft, werde sich dauerhaft nach Berlin verlagern.
Herr Wowereit, Herr Momper, Herr Platzeck: Sie haben kein Drehkreuz beantragt
und geplant und vom Bundesverwaltungsgericht auch keines genehmigt bekommen.
Kehren Sie zurück zur Planfeststellung!
„Der Süden Berlins wird durch die Nähe zum Flughafen aufgewertet“, so Momper.
Schauen Sie nach Süden, Herr Momper, und Sie erkennen, mit diesem Standort
schädigen Sie die wichtigsten und zugleich die lebenswertesten Entwicklungsregionen im Süden Berlins!
Herr Wowereit, Sie fordern für das Drehkreuz zwingend Flüge auch in der Nacht, die
Sie verharmlosend als Tagesrand definieren. Im Abgeordnetenhaus haben Sie
genau gegen Flüge in dieser Zeit gestimmt.
Wachstum in Schönefeld kein Problem, sagen Sie, Herr Wowereit. Alles nach Berlin,
was sonst in Europa an Grenzen stößt, wünschen Sie sich, Herr Wowereit. Sie
haben einen mittelgroßen Verkehrsflughafen beantragt und genehmigt bekommen
* Schlussworte M. Platzeck im Aufsatz „Vom Drahtmodell zum Drehkreuz des Ostens“, in:
Berliner Wirtschaftsgespräche, Berlin im Aufwind, S. 27 und kein Heathrow in der Innenstadt!

Herr Platzeck, Sie sagen, als damals zuständiger Raumordnungsminister wüssten
Sie noch sehr genau, dass Schönefeld als Standort nicht die erste Wahl war. Herr
Platzeck, es ist anders: Schönefeld wurde als Standort im Raumordnungsverfahren
ausgeschlossen. Schönefeld war also überhaupt keine Wahl – und das ist auch
heute noch so!
Herr Platzeck, Sie behaupten, Sie seien froh über das Engagement der kritischen
und selbstbewussten Öffentlichkeit, die das Projekt von Anfang an begleitet. Das sei
für Sie kritische Teilhabe, die mit zu den wichtigsten Freiheitszielen Ostdeutschlands
gehörte. Herr Platzeck, Sie haben etwas nicht verstanden: Diese Öffentlichkeit
begleitet Sie nicht, sie bekämpft das Projekt, weil Sie daraus jetzt planwidrig ein
Internationales Drehkreuz, einen Mega-Airport entwickeln, von dessen Belastungen
durch Lärm und Abgase keine Familie und kein Haus in einer Region mit weit über
einer Million Menschen verschont bleiben.
Herr Wowereit, Herr Platzeck, Herr Momper und Herr Bundesverkehrsminister Dr.
Ramsauer, kehren Sie zurück zur Planfeststellung und zum mittelgroßen
Verkehrsflughafen für den regionalen Bedarf von Berlin und Brandenburg an
nationalen und internationalen Verbindungen – ohne Drehkreuz und ohne
Nachtflüge. Wenn Sie einen anderen Flughafen haben wollen, beginnen Sie noch
heute mit der Standortsuche. Das Bündnis Berlin Brandenburg gegen die neuen
Flugrouten könnte Sie dabei begleiten.
Herr Bundesverkehrsminister Ramsauer, Sie haben schon im Oktober vergangenen
Jahres dazu festgehalten: “Die Bürger müssen sich darauf verlassen können, was
Politik und Verwaltung ihnen zehn Jahre lang vorgelegt haben.”
Deshalb kommen auch die Kleinmachnower am Freitag nach Berlin zur
Menschenkette um das Kanzleramt!

Kleinmachnow, den 14.9.2011

V.i.S.d.P.:
Matthias Schubert
0151 40133961