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15.04.2011: Pressemitteilung

PRESSEMITTEILUNG der Landtagsabgeorneten MARIE LUISE von HALEM und dem
Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Potsdam vom 15. April 2011:

Moratorium und strengere Sicherheitsüberprüfung für Forschungsreaktor BER
II gefordert

Die Potsdamer Landtagsabgeordnete Marie Luise von Halem und der
Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Potsdam fordern, den Forschungsreaktors
BER II im Helmholtz-Zentrum Berlin-Wannsee (HZB) nicht wieder
hochzufahren, bevor die Ergebnisse der Sicherheitsüberprüfung nicht
vorliegen und bewertet wurden. Der Reaktor steht derzeit aufgrund von
Umbaumaßnahmen still.

„Erst nach Prüfung darf entschieden werden, ob und wie er weiter betrieben
werden kann“, so die Landtagsabgeordnete, „Möglicherweise sind die
Sicherheitsvorkehrungen überhaupt nicht ausreichend.“
Der gestern im Landtag Brandenburg durch SPD und Linke beschlossene
Entschließungsantrag mit dem Ziel, die brandenburgische Landesregierung
solle gegenüber dem den BER II mitbetreibenden Berliner Senat auf die
Überprüfung Einfluss nehmen, greife zu kurz. Die von Bundesumweltminister
Norbert Röttgen vorgelegte Prüfliste, auf die sich die
Koalitionsfraktionen bezogen, sei dafür keine ausreichende Grundlage.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verlangen dagegen eine Überprüfung nach dem „Neuen
Kerntechnischen Regelwerk“. Ein Antrag der bündnisgrünen Landtagsfraktion
hatte die Debatte im Landtag ausgelöst.

Zu in der Presse zitierten Äußerungen des HZB-Stahlenschutzexperten Guido
Buchert, das Zentrum sei sicher, sagt Kreisverbandssprecher Uwe
Fröhlich:„Durch Fukushima wissen wir, nichts ist unmöglich. Radioaktivität
kann im Reaktor auch ohne eine mögliche Wasserstoffexplosion in
verschiedenen Konzentrationen freigesetzt werden.“ Seit Inbetriebnahme der
Anlage habe es schon 66 meldepflichtige Vorfälle gegeben. Das Lager mit
schwach und mittelmäßig-radioaktivem Müll am Standort habe außerdem längst
seine Kapazität überschritten. Ein solches Zwischenlager inmitten des
dicht besiedelten Metropolenraums Berlin-Brandenburg sei grundsätzlich
untragbar. Hier müsse umgehend etwas geschehen. Die Prüfprozesse müssten
kontinuierlich vom Berliner Senat und der Brandenburger Landesregierung
begleitet und der Öffentlichkeit transparent gemacht werden.

Als Alternativen zum bestehenden Forschungsreaktor brachten die
Bündnisgrünen die Erzeugung von Spallationsquellen für die
Grundlagenforschung in Spiel. Zwar fiele dabei noch mittelradioaktiver
Abfall an. Das Verfahren sei aber auf Dauer sicherer, als die Erzeugung
von hochradioaktivem Atommüll durch Uran. „Alle Wege eine austretende
Radioaktivität zu senken bzw. überflüssig zu machen, sollten eingehend
geprüft werden.“ hebt Uwe Fröhlich hervor.



Nils Naber
Regionalbüro
für BRB, P, PM und TF
Marie Luise von Halem
Mitglied des Landtag Brandenburg

Ritterstr. 90
14770 Brandenburg an der Havel
Tel 03381-55 03 452
mail@ml-halem.de
www.ml-halem.de