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15.04.2011: Pressemitteilung 63/11

Pressemitteilung 63/11
BBI-Asien-Drehkreuz
Erneut kreist das Nachtflugphantom
Die aktuelle Kampagne der Berliner Landesregierung, den Nachtflug vom künftigen
Hauptstadtflughafen Berlins über Brandenburger Gemeinden zu forcieren, lässt wiederum alle
altbekannten Fragen offen. Dabei liegen die Antworten längst auf dem Tisch:
Nachtflug wird von der Berliner Wirtschaft kaum nachgefragt, obwohl Nachtflüge auf dem
Berliner Flughafen Schönefeld heute noch unbeschränkt möglich wären. Offensichtlich gibt es also
gar keinen besonderen Bedarf. Sonst würde der Nachtflug bereits jetzt stark genutzt.
Nachtflug ist in Deutschland und Europa nicht erforderlich. Das belegt der renommierte
Flughafengutachter Dieter Faulenbach da Costa in seinem Gutachten von Januar 2011 „Aktiver
Lärmschutz am Flughafen Berlin Brandenburg International“.
Nachtflug macht krank. Die Landesregierung Berlin kann dazu bei der Landesregierung
Brandenburg die Ergebnisse der Landtags-Expertenanhörung vom 7.4.2011 anfordern. Diese
Anhörung hat dramatisch deutlich gemacht, dass auf die Anrainer von Flughäfen insbesondere durch
die Störung der Nachtruhe enorme Gesundheitsgefahren ausgehen. Ohne die Bewertung dieser
sozialen Kosten der Gesundheitsschädigung bleibt jede Nutzen-Kosten-Analyse des Nachtflugs reine
Makulatur. Die Zeit von 22:00 Uhr bis Mitternacht und von 5:00 bis 6:00 Uhr gehört zur Nacht und
nicht zum Tag!
Nachtflug bringt keinen nachhaltigen Nutzen. Wenn ein Flugzeug von Schönefeld nach Asien
angeblich eine um zwei Stunden kürzere Reisezeit hat, zu seiner optimalen Auslastung aber erst
Fluggäste und Fracht aus Paris, London und Amsterdam über stundenlange Zubringerverkehre mit
vielen zusätzlichen Starts und Landungen herbeigeschafft müssen, sieht die Umwelt- und
Energiebilanz eines solchen BBI-Asienfluges katastrophal aus.
Nachtflug ist laut. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden des BBI sollten die Lärmemissionswerte der
Nachtflieger bekannt sein. Mit den interaktiven taz-Lärmtabellen und den Veröffentlichungen des
Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg kann sich auch im Roten Rathaus jeder
schnell ein Bild davon machen, welcher „Lärmterror“ vom BBI auch auf die kinderreichsten
Gemeinden Deutschlands einwirken wird, die noch immer in Brandenburg zu finden sind. „Flugzeuge
vom BBI, die der Regierende Bürgermeister über die Wannseebrücke nach Norden abknicken lassen
will, und die dort eine Höhe haben sollen, die hinnehmbar sei, fliegen zuvor über das kinderreichste
Kleinmachnow“, hält MICHAEL LIPPOLDT, Sprecher der dortigen Bürgerinitiative entgegen. „Große
Maschinen erreichen nach dem Start am BBI hier gerade mal Höhen von 1.000 m und sind dann mit
etwa 80 dB(A) so laut wie ein Presslufthammer“, fügt er hinzu. Es kenne niemanden in der Region, der
bereit sei, das hinzunehmen. Das Nachtflugverbot von 22:00 bis 6:00 Uhr sei nicht verhandelbar!

Kleinmachnow, den 15.4.2011

V.i.S.d.P.:
Michael Lippoldt
Am Weinberg 7
14532 Kleinmachnow

Bürgerinitiative
Weg mit Flugrouten über Kleinmachnow
http://www.wegmitflugrouten-kleinmachnow.de