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05.04.2011: Pressemitteilung 58/11

Pressemitteilung 58/11

BBI-24-Stunden-Betrieb?
Argumente für Nachtflug tragen nicht

Von beiden Berliner Flughäfen sind im Jahr 2010 insgesamt nur 15.600 Tonnen Fracht mit dem
Flugzeug auf die Reise geschickt worden. Im gleichen Zeitraum gingen von Frankfurt am Main 1,2 Mio
Tonnen in die Luft, von München 156.000, von Köln-Bonn 330.000 und von Leipzig 318.000 Tonnen
(Quelle: Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen). Hieran wird deutlich, dass es von der
industriellen Struktur des Flughafeneinzugsgebiets abhängt, ob ein Airport das Zeug zum
Frachtflughafen hat. Für Berlin ist zusätzlich interessant, dass sich das Aufkommensverhältnis
zwischen dem nachts geschlossenen Tegel und dem zur Zeit noch 24 Stunden offenen Schönefeld
2010 gegenüber 2008 nicht verändert hat. Von Tegel gehen trotz Nachtflugverbots dreimal soviel
Güter in die Luft wie von Schönefeld! „Der Slogan ,Die Fracht braucht die Nacht’, damit die
Tagesproduktion hochwertiger und eiliger Industrieprodukte nach Feierabend noch per Flieger auf die
Reise gehen kann, mag anderswo ziehen. Für Berlin gilt er nicht. Deshalb: Stoppen Sie den Unfug mit
dem Nachtbetrieb, damit nicht wegen ein paar Kilo Luftfracht jede Nacht durch Fluglärm mehr als
einer Million Menschen der Schlaf geraubt wird“, appelliert MATTHIAS SCHUBERT, Sprecher der
Kleinmachnower BI gegen Flugrouten, im Vorfeld der Nachtfluganhörung am 7.4. im
Brandenburgischen Parlament an die Landtagsabgeordneten.
Der renommierte Flughafenplaner Dieter Faulenbach da Costa sieht bei einem Innenstadtflughafen
wie BBI Schönefeld („Flughafenstandort in unmittelbarer Nachbarschaft zu Agglomerationen“) die
Lösung des Konflikts nur in einem Nachtflugverbot. Andernfalls müsse ein neuer Standort gewählt
werden! Faulenbach da Costa, der die Flughäfen der Welt und ihre Betriebsabläufe kennt, weist
darauf hin, dass fast die gesamte europäische „Luftfracht“ von „Moskau bis Lissabon und von Island
bis Sizilien“ per Lastkraftwagen befördert wird. Auch interkontinental bestimmen nicht Absender und
Empfänger die Versandzeit, sondern die Umlauf- und Einsatzpläne der Fluggesellschaften. „Absolut
inakzeptabel ist es für die Flughafenumlandgemeinden, wenn der BBI sich seinen eigenen
Nachtflugbedarf schafft, indem er mit ,Dumping-Preisen’ für nächtliche Starts und Landungen die
,Lärmschleudern’ aus umliegenden Ländern nach Schönefeld zieht. Auch dem müssen die
Verantwortlichen von vornherein einen Riegel durch ein strenges Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr
vorschieben“, fordert SCHUBERT.
Der Einfluss von Fluglärm, insbesondere in der Nacht, auf das Risiko von Herz- und
Kreislauferkrankungen, der Psyche und des Immunsystems, ist dramatisch. Heute kann sich kein
Volksvertreter und kein Beamter mehr hinter die Aussage zurückziehen, ihm seien die abträglichen
Wirkungen des Nachtflugs auf die Menschen im Flughafenumfeld nicht bekannt. In den
veröffentlichten Studien des Umweltbundesamts ist alles nachzulesen: Fluglärm ist schlimm. Fluglärm
macht krank! „Wir appellieren an den Brandenburgischen Landtag, nach der Anhörung am 7. April die
klare Entscheidung im Sinne der Menschen dieses Landes zu treffen: Kein Nachtflug von 22 bis 6 Uhr
am BBI!“. Nachtflugverbot ist auch Kernforderung aller Bürgerinitiativen bei der nächsten Groß-
Demo in Schönefeld am Sonntag, den 10. April 2011, um 15:00 Uhr, auf der Bundesstraße 96 a
vor dem Flughafen.

Kleinmachnow, den 5.4.2011

V.i.S.d.P.:
Matthias Schubert
Unterberg 31
14532 Kleinmachnow Tel.: 015140133961

Bürgerinitiative
Weg mit Flugrouten über Kleinmachnow
http://www.wegmitflugrouten-kleinmachnow.de