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Der Mauerradweg am Teltowkanal bleibt offen

Bahn und Bund gehören noch immer Grundstücke, die den Mauerweg tangieren. Die Stadt muss abwägen, was sie sich leisten kann

Der Mauerradweg am Teltowkanal bleibt durchlässig. Die befürchtete Kappung im nördlichen Bereich, auf dem Abschnitt Paul-Gerhardt-Straße in Richtung Steglitz, wird es nicht geben und der Weg auch künftig öffentlich zugänglich sein (Bäke Courier berichtete). Anwohner hatten vor einigen Monaten die Teltower Stadtverordneten alarmiert, weil ein Schild ein Grundstück zum Verkauf offerierte, das diesen Weg tangiert.
Sie befürchteten, der Weg werde nach dem Kauf unterbrochen, ähnlich wie in Potsdam am Griebnitzsee und in Klein Glienicke. Verkäufer war die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Stadt hat nun vertraglich vereinbart, dass der Weg weiterhin öffentlich genutzt werden kann. Zuvor hatte die Kommune ein Kaufgebot für das Grundstück abgegeben, allerdings nicht das höchste. Die Preisvorstellungen des Verkäufers für das 10748 Quadratmeter große Grundstück lagen, laut Verwaltung, in einem sechsstelligen Bereich – eine Summe, die die Stadt für das im Außengelände befindliche Areal, nicht bereit war zu zahlen.
Weitaus mehr Sorgen bereitete der Kommune der bevorstehende Verkauf von zwei Grundstücken, die nur 100 Meter entfernt liegen. Die Areale tangieren gleichfalls den Mauerradweg und verlaufen parallel zur Max-Sabersky-Allee. Schon ein Jahr zuvor, empfahl das Bauamt den Stadtverordneten für diesen Bereich einen B-Plan aufzulegen.
Doch die Stadtverordneten konnten sich dazu nicht durchringen. Im Flächennutzungsplan ist das Areal als Wohnbaufläche dargestellt. Derzeit stehen Wochenendhäuser auf den Grundstücken. Die Gefahr, dass der Weg bebaut oder von den Eigentümern abgesperrt wird, war nicht auszuschließen, denn der Weg ist nicht gewidmet. Zudem war ein Vorkaufsrecht der Stadt nicht zweifelsfrei sicher. Darauf hatte die Kommunalaufsicht in einem Brief vom 19. März verwiesen. Der Kaufpreis soll sich bei diesen Grundstücken auf 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter belaufen.
Eine Nachfrage dazu in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten wollte der Bürgermeister jedoch nicht im öffentlichen Teil beantworten, obwohl es in diesen Fällen „überwiegend um Belange des öffentlichen Wohls“ geht, wie auch die Kommunalaufsicht meint.
Seit längerem verhandelt die Stadt mit den Eigentümern und konnte nun Teilflächen erwerben, um den Weg zu sichern. Doch der Teltower Abschnitt des Mauerradweges ist damit noch nicht vollständig gesichert. Denn ein ähnliche Problem steht noch im Bereich der Siedlung Sigridshorst an. Teile der Grundstücke, die den Weg tangieren gehören der Bahn oder dem Bund.
In größeren zeitlichen Abständen werden die Areale zum Kauf angeboten und die Stadt muss abwägen, was sie sich finanziell leisten kann. Gründe zur Beunruhigung gebe es aber nicht, meint Kämmerer Enrico Kasten, da der Grünordnungsplan Sicherheit gebe, dass die Wege nicht bebaut werden.
Text: K.Graulich
Bäke Courier 2.7.2010