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Der Mauerradweg am Teltowkanal bleibt durchlässig und öffentlich zugänglich. Die befürchtete Kappung im nördlichen Bereich, auf dem Abschnitt Paul-Gerhardt-Straße in Richtung Steglitz, wird es nicht geben. Anwohner hatten vor einigen Monaten die Teltower Stadtverordneten alarmiert, weil ein Schild ein Grundstück zum Verkauf offerierte, das diesen Weg tangiert (PNN berichteten). Sie befürchteten, der Weg werde nach dem Kauf unterbrochen, ähnlich wie in Potsdam am Griebnitzsee und in Klein Glienicke. Verkäufer war die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Die Stadt habe nun vertraglich vereinbart, dass der Weg weiterhin öffentlich genutzt werden kann, hieß es aus dem Rathaus. Zuvor hatte die Kommune ein Kaufgebot für das Grundstück abgegeben, allerdings nicht das höchste. Die Preisvorstellungen des Verkäufers für das 10 748 Quadratmeter große Grundstück lagen laut Verwaltung im sechsstelligen Bereich – eine Summe, die die Stadt für das im Außengelände befindliche Areal nicht bereit war zu zahlen.

Weitaus mehr Sorgen bereitete der Kommune der bevorstehende Verkauf von zwei Grundstücken, die nur 100 Meter entfernt liegen. Die Areale tangieren gleichfalls den Mauerradweg und verlaufen parallel zur Max-Sabersky-Allee. Nach PNN-Informationen hat die Stadt nun mit den Eigentümern verhandelt und Teilflächen erworben, um den Weg zu sichern. Schon ein Jahr zuvor hatte das Bauamt den Stadtverordneten empfohlen, für diesen Bereich einen Bebauungsplan aufzulegen. Doch die Stadtverordneten konnten sich dazu nicht durchringen. Im Flächennutzungsplan ist das Areal als Wohnbaufläche dargestellt.

Zurzeit stehen Wochenendhäuser auf den Grundstücken. Die Gefahr, dass der Weg bebaut oder von den Eigentümern abgesperrt wird, war nicht auszuschließen, denn er ist als solcher nicht gewidmet. Zudem war ein Vorkaufsrecht der Stadt nicht zweifelsfrei sicher. Darauf hatte die Kommunalaufsicht hingewiesen. Der Kaufpreis soll sich bei diesen Grundstücken auf 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter belaufen. Eine Nachfrage dazu in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten wollte Bürgermeister Thomas Schmidt jedoch nicht im öffentlichen Teil beantworten, obwohl es in diesen Fällen „überwiegend um Belange des öffentlichen Wohls“ geht, wie auch die Kommunalaufsicht meint.

Entwarnung also am Teltowkanal, doch vollständig ist der Teltower Abschnitt des Mauerradweges damit noch nicht gesichert. Denn ein ähnliches Grundstücksproblem besteht weiterhin im Bereich der Siedlung Sigridshorst.

Kirsten Graulich
pnn, 19.6.2010