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16.07.2012: "Offene mail" (und Antwort)

"Offene mail" als Antwort an Herrn Gregor Beyer, FDP Brandenburg, auf seinen Artikel "Deutlicher Verlust von Gewissenhaftigkeit" in der pnn vom 16.7.2012, http://www.pnn.de/brandenburg-berlin/664257/



Sehr geehrter Herr Beyer,

um es vorneweg zu sagen:

Ich freue mich auf die Jobmaschine BER, am besten mit 3 oder 4 Bahnen im 24-Stunden-Betrieb. Mit großen Logistikzentren u.a. der DHL im Umfeld, mit 50 - 60.000 NEUEN, ZUSÄTZLICHEN Jobs. Mit einer Transrapid-Referenzstrecke in das Berliner Zentrum und einem Busshuttle für die - wie heute bekannt wurde - vielen polnischen Besucher des Tropical Island in Brand. Ohne größere Lärmschutzauflagen für das Umfeld und finanziert, nein, nicht vom Steuerzahler, sondern aus freien Stücken von Wirtschaftsunternehmen, die sich an dem Flughafen dumm und dämlich verdienen würden. Geht nicht, sagen Sie jetzt als politischer Bedenkenträger und Abgeordneter des Brandenburger Landtags? Man muß an das Umfeld und die Anwohnern denken? Richtig!!! Womit eine Frage allerdings beantwortet ist - auch Sie gehören zu der Gruppe von Leuten, die nicht über die Kreativität und Phantasie verfügen, was wirklich in dem Projekt BER dringesteckt hat.

Dieser oben beschriebene Flughafen stände nämlich im brandenburgischen Sperenberg. Damit wäre der gesamte Berliner Süden und die daran angrenzenden Gemeinden wirklich überglücklich!

Ihr larmoyanter Tonfall, in der Sie die Widerstände gegen die Missgeburt BER Schönefeld beklagen, zeigt lediglich, dass Sie es immer noch nicht begriffen haben. Ja, Berlin, Brandenburg und der Bund haben sich verzockt, haben zudem Anwohnergemeinden jahrelang gegenüber zumindestens nicht alles gesagt, was sie wußten, um den Begriff der Lüge hier mal rauszuhalten. Und auch Sie stimmen mit dieser 'Position' in den Chor von Politiker mit ein, indem Sie behaupten, der BER- Schallschutz sei etwas besonders Exellentes. Wenn Sie den Beteiligten in dieser Sache empfehlen, sich die 1171 Seiten Planfeststellungsbeschluss einmal durchzulesen, empfehle ich Ihnen, sich einmal die Lärmschutzauflagen für den Münchner Flughafen anzuschauen. Dann werden auch Sie zur Kenntnis nehmen müssen, dass die hiesigen Auflagen mitnichten besonders einzigartig sind! Und dieser Lärmschutz mußte, obwohl im Beschluss formuliert, vor Gericht eingeklagt werden.

Und weil Ihnen der Begriff satuiert offenbar so gut gefällt - nicht Ihre Nichtwähler sind es, die satuiert sind, sondern die, die aus welchen Gründen auch immer diese teure Fehlentscheidung BER getroffen haben und nun an Ihren Stühlen kleben, weil sie es längst verlernt haben, wie schwierig es ist, in der Wirtschaft ihr Geld zu verdienen statt sich vom Steuerzahler alimentieren zu lassen.

Guten Tag

Matthias Heinrich
Kleinmachnow
16.7.2012
per mail

Die Antwort

Sehr geehrter Herr Heinrich,
zum meinem Gastbeitrag in den PPN in Sachen "Deutlicher Verlust von Gewissenhaftigkeit" haben mich viele, überwiegend positive Zuschriften erreicht. Besonders hat mich eine E-Mail gefreut, in der der Schreiber, der ausdrücklich darauf hinweist kein FDP-Wähler zu sein, mir mitteilt, dass es mir mit meinen deutlichen Worten gelungen sei, ein wenig seiner Politikverdrossenheit abgeschliffen zu haben.
Ich bedaure es sehr, dass Sie meinen Beitrag offensichtlich anders auffassen. Dennoch danke ich Ihnen recht herzlich dafür, dass Sie sich mit meinen Ausführungen auseinander gesetzt haben und darauf reagieren.
Ich bin auch sehr einverstanden mit der von Ihnen beschriebenen Eingangsvision eines Flughafens in Sperenberg. Dass Sie allerdings ausgerechnet dabei den Transrapid zur Sprache bringen finde ich sehr interessant. Ausgerechnet die Inventionen, die wie keine andere in Deutschland, für den von mir beschriebenen Verlust von Gewissenhaftigkeit steht, wollen Sie als Verbindung nach Berlin gebaut haben? Sie sehen es mir bitte nach, aber das ist nun wirklich Wunschdenken. Der Transrapid ist in Deutschland an genau den Umständen gescheitert, die ich in meinem Beitrag beschrieben habe!
Übriges würde Sperenberg keines der Akzeptanzprobleme gelöst haben vor denen wir Heute stehen; immer wenn die öffentliche Debatte erneut in Richtung Sperenberg aufflammt, dann gehen in meinem Büro die Schreiben von ggf. dort betroffnen Bürgern ein, die mich auffordern jeden Gedanken an Sperenberg zu verhindern! Auch diesbezüglich ist etwas mehr Gewissenhaftigkeit gefragt.
In diesem Sinne verbleibe ich
mit herzlichem Gruß!
Ihr Gregor Beyer



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FDP-Landesverband Brandenburg
Landesgeschäftsstelle
Gregor Beyer, MdL
Landesvorsitzender
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Behlerstraße 35
14469 Potsdam
Tel.: 03 31 - 29 16 41
Fax: 03 31 - 29 19 40
eMail: gregor.beyer@fdp.de

(per mail, 18.7.2012)