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11.01.2012: Pressemitteilung

Bürgerinitiative
"Stahnsdorf gegen Fluglärm"

Pressemitteilung

Dank an das Umweltbundesamt für die Veröffentlichung des Gutachtens
Die brandenburgische Landesregierung muss nun auf den Kahn aufspringen!

Die Bürgerinitiative »Stahnsdorf gegen Fluglärm« begrüßt die Entscheidung des Bundesumweltministeriums
(BMU), die zurückgehaltene »Lärmfachliche Bewertung der Flugrouten für den Verkehrsflughafen Berlin Brandenburg »Willy Brandt« (BER)« der Öffentlichkeit nun doch zur Kenntnis zu geben. Die vehementen Forderungen der Bürgerinitiativen, Medien und der Antrag auf Akteneinsicht durch die Gemeinde Stahnsdorf haben einen öffentlichen Druck entstehen lassen, der Wirkung gezeigt hat.

Neben einem Routenvorschlag der brandenburgischen Landesregierung (MUGV) sowie des mehrheitlichen Beschlusses der Fluglärmkommission liegt mit dem Gutachten des Umweltbundesamtes nun das dritte Votum eines Fachgremiums vor, welches sich für ein Umfliegen der Region Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf ausspricht. Insofern erteilen wir den Aussagen des Staatssekretärs im Bundesverkehrsministerium (BMVBS), Klaus-Dieter Scheurle (CSU), die Wannseeroute auch am Tage nutzen zu wollen, eine klare Absage!
»Wir fordern die brandenburgische Landesregierung auf, die Umsetzung der Aussagen des Umweltbundesamtes beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) einzufordern und voranzutreiben. Die Landesregierung hat jetzt die Chance, ihre Versprechungen umzusetzen. Zuletzt bekräftigte der Staatssekretär im brandenburgischen Infrastrukturministerium,
Rainer Bretschneider (SPD), in einem Interview mit den »Potsdamer Neuesten Nachrichten« am 9. Januar 2012, »Wenn dabei etwas herauskommt, was den Bürgern hilft und das Bundesamt für Flugsicherung zu einer differenzierten Prüfung bringt, ist die Landesregierung die erste, die auf den Kahn aufspringt.«

»Ich nehme Herrn Bretschneider - als Vertreter der Landesregierung - nun beim Wort und fordere ihn auf: »Springen Sie, Herr Bretschneider, nehmen Sie Anlauf und machen Sie den großen Sprung«, so Wolfgang Brenneis, Sprecher der Bürgerinitiative»Stahnsdorf gegen Fluglärm«. Die Grundlagen für eine differenzierte Prüfung sind nun da. Sie liegen mit dem Gutachten des Umweltbundesamtes auf dem Tisch.

> Wir fordern bei Starts in Westrichtung mit Zielen im Norden, Nordosten und Osten, die mit großer Mehrheit in der Fluglärmkommission als Vorzugsroute empfohlene „Route 8“ - „außen rum statt oben drüber (UBA-Gutachen S. 82). Diese Route ist nahezu identisch mit der Route 7, welche die brandenburgische Landesregierung über das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV) selbst in die Fluglärmkommission eingebracht und auf die der brandenburgische
Ministerpräsident Matthias Platzeck auf der Großdemonstration in Stahnsdorf am 20. November 2010 vor mehr als 8.500 Menschen ausdrücklich hingewiesen hat.

> Darüber hinaus fordern wir, dass die Flugfreigaben von der „Route 8“ erst hinter dem Berliner Autobahnring und nicht vorher erteilt werden dürfen. Laut Bewertung des Umweltbundesamtes ist das frühe Abweichen von festgelegten Flugrouten
(Einzelfreigaben) rechtswidrig, wenn dies zum Regelfall wird und durch diese Praxisder Fluglotsen faktisch neue Flugrouten entstehen, die nie lärmfachlich bewertet wurden. Dies sei laut UBA Gutachten mit Funktion, Sinn und Zweck des Verfahrens
der Festlegung von vorgeschriebenen Flugverfahren nicht vereinbar (S. 93f).

Unverständlich ist aus Sicht der Stahnsdorfer Bürgerinitiative nach wie vor die Bewertung des UBA, in der Nachtzeit Flüge über den Wannsee und damit über Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf für möglich zu halten. »Spricht doch das UBA selbst davon, dass gerade nächtlicher Fluglärm der Gesundheit - in diesem bevölkerungs- und kinderreichen Gebiet - schade, was wissenschaftlich eindeutig belegt sei«, so Brenneis weiter.

Bürgerinitiative »Stahnsdorf gegen Fluglärm«
11. Januar 2012

Die Sprecher
Wolfgang Brenneis • Christine Dunkel • Klaus Eichkorn

www.FluglaermBER.de www.Nachtflugverbot-BER.de