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07.09.2011: Newsletter „Unser Großbeeren“

newsletter 7.9.2011

Demo? Schon wieder eine Demo? Wird das nicht langsam etwas viel? NEIN ! Wird es nicht. Es kann nicht genug Gelegenheiten geben, bei denen die Großbeerener zeigen, was sie von dem Trauerspiel um BER halten. In diesem Sinne wurden gestern, 06.09.2011, das Vertrauen der Bürger und die Planungssicherheit vor dem Landtag in Potsdam symbolisch zu Grabe getragen.

Die Bürgerinitiativen aus Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow hatten anlässlich des Jahrestages der Flugroutenveröffentlichung zu diesem Protestzug geladen. Ca. 200 Protestler nahmen die Einladung an und zeigten ihre Banner und Plakate : neben den drei Gastgebern waren auch die Havelseeregion, Kienwerder und Güterfelde mit Vertretern anwesend – und auch wir Großbeerener mit 17 Aktiven ! Der rbb berichtete in seiner Abendschau in einer live-Schaltung über die Aktion.

Nachdem der Teltower Joachim Pietsch seine „Bösen Verse“ (ein lyrisches Trauerspiel in drei Akten zum Thema BER) unter lauter Zustimmung der Beteiligten vorgelesen hatte, sprach Thomas Czogalla, der 1. Vorsitzende der Bürgerinitiative „Teltow gegen Fluglärm e.V.“, die etwas ernsteren, mahnenden Worte.

Im Zuge der konkreten Flugroutendiskussion der letzten Wochen sei das eigentliche Problem, nämlich das des verletzten Vertrauensschutzes, in den Hintergrund geraten. Czogallas Worte „Falschinformation der Bürger“ wurden durch laute Rufe wie „Betrug“, „arglistige Täuschung“ und sogar „Saubande“ von wütenden Protestlern unterstützt. Laute Zustimmung gab es auch zu der Aussage von Czogalla, dass bislang Entscheidungen bzgl. des BER nur zu Lasten der Bürger gingen, nicht aber zu Lasten der Flughafenbetreiber. Diese hätten, so Czogalla, kaum Einschränkungen hinnehmen müssen. Sie hätten das bekommen, was sie wollten : bislang kein Nachtflugverbot, einen unabhängigen Parallelbetrieb, Flugrouten zu einem großen Teil gemäß ihrer Wünsche. Aus der Presse habe Czogalla an diesem Tag erfahren müssen, dass man wahrscheinlich den Wünschen der Airlines nachgebe und der Müggelsee nun doch –entgegen aller Proteste- überflogen werden dürfe. Keine Einschränkungen für die Betreiber von BER – nur
Lasten zu Ungunsten der Bürger. Die Grundsatzfrage stelle sich hier, ob der Staat mit allen Mitteln, auch dem des Betruges, Großprojekte wie BER durchsetzen dürfe. „NEIN !“, so die gemeinsame Antwort aller. „Das werden wir nicht hinnehmen.“, so Czogalla.

Den Herren Wowereit und Platzeck, als Vertreter Ihrer Länder und damit als Gesellschafter der Flughafenbetreibergesellschaft, warf Czogalla mangelhaft und unsauber geführte Untersuchungen vor, die eine Anzahl von neuen Arbeitsplätzen und damit Wirtschaftlichkeit des BER belegen sollen, die real so nicht gegeben seien. Die Untersuchungen seien laut wissenschaftlicher Institute methodisch unrichtig geführt und würden nachweislich falsche Zahlen ausweisen. Außerdem würde ein großer Teil der Arbeitsplätze nicht neu geschaffen, sondern lediglich von Berlin nach Brandenburg verlegt. Das Argument der Arbeitsplätze, das gerne für den BER angeführt wird, sei somit nicht stichhaltig und auch nicht richtig. Darüber hinaus würden beim Eingehen auf die Forderungen der Bürgerinitiativen keine Arbeitsplätze verloren gehen. Es sei also auch völlig falsch, uns ein ohnehin unrichtiges Argument als Gegenargument vorzuhalten.

Herr Platzeck, der sich mit seiner Aussage, er werde ein Nachtflugverbot nicht unterschreiben, über die Gesundheit seiner LandesgenossInnen hinwegsetzt, wurde von den Protestlern schwer beschimpft sowie auch Herr Wowereit, den die im Juli neu veröffentlichten Flugrouten zu der Aussage verleiteten, es seien ja jetzt nur andere Menschen betroffen, nicht mehr. Auch sei er für eine dritte Start- und Landebahn. Beide Landesherren wurden heftig ausgebuht. Anstatt aus dem von einigen Politikern bereits offen bezeichneten „falschen Standort“ Schönefeld, der nun einmal gewählt sei, das Beste für die Bürger zu machen, stünde weiterhin die Wirtschaftlichkeit an erster Stelle. Czogalla forderte die beiden Herren auf, ihre Standpunkte zu überdenken.

Ganz in diesem Sinne geht es am Samstag, 10.09.2011, zur nächsten Demo in Schönefeld.
Treffpunkt in Großbeeren : 13.30 Uhr auf dem KIK-Parkplatz.

Ute Szenkler
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team Unser Großbeeren