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02.09.2011: Gemeinsame Pressemitteilung

Erster Jahrestag des Flugroutenbetrugs
(6. Sep. 2010 - 6. Sep. 2011)
»Politisches Flugrouten-Trauerspiel«

»Die Seilschaften aus Politik und Wirtschaftslobbyisten haben die betroffenen Bürgerinnen und Bürger
seit 1998 vorsätzlich und systematisch über die tatsächlichen Auswirkungen des ProblemBER hinters
Licht geführt«, stellt der Sprecher der BI Kleinmachnow, Matthias Schubert, unmissverständlich fest.
Am 6. September wissen die über 600.000 Betroffenen östlich und westlich des ProblemBER genau
ein Jahr lang, dass die Flugrouten eben nicht - wie jahrelang propagiert - schnurgerade von den
Startbahnen verlaufen. Sie wissen nun seit 365 Tagen, dass mit den Auswirkungen der
verantwortungslosen Fehlplanung und menschenverachtenden Standortentscheidung nicht nur die
Grundlagen ihrer Lebensentscheidungen weg gebrochen sind. Sie wissen auch, dass die
Landesregierung ihre Lebensqualität bis hin zu hohen gesundheitlichen Beeinträchtigungen dem Altar
der Wirtschaftlichkeit des Flughafens zu opfern bereit ist.
Der Sprecher der BI Stahnsdorf, Wolfgang Brenneis, unterstreicht: »Vertrauensschutz und
Verlässlichkeit staatlichen Handelns ist eine der Säulen dieses Rechtsstaates. Es ist ein Unding,
Menschen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen in die Region Teltow, Kleinmachnow und
Stahnsdorf zu locken und erst, wenn man genug Steuerzahler und Investitionen beisammen hat, die
Katze aus dem Sack zu lassen«. Hunderttausende hätten sich bewusst für eine vermeintlich ruhige
Region entschieden und ihre Lebensplanung hierauf gegründet. All diese hätten sich quasi über Nacht
plötzlich unter einem Lärmteppich wiedergefunden, so Brenneis weiter.
Thomas Czogalla von der BI Teltow ergänzt: »Es war die Landesregierung, die den Flughafen um
jeden Preis wollte und will. Wer nun etwas anderes behauptet, erzählt Ammenmärchen, denn dann
hätte sie den ProblemBER am Standort Schönefeld verhindern können und müssen. Um den Erfolg
des ProblemBER zu erreichen wurde auch vor Manipulationen nicht zurückgeschreckt, die wir als
Betrug ansehen. Jetzt wo sich ein Desaster an das nächste reiht, wird auf einmal an uns
»Steuerbürger« appelliert, die stoisch den ProblemBER und dessen katastrophale Auswirkungen
aushalten sollen. Zum Dank dafür dürfen wir jetzt aus Steuergeldern auch noch 500.000 EUR für eine
neue weitere BER-Imagekampagne bezahlen«.
Die Sprecher der drei Bürgerinitiativen sind sich darin einig, dass das Thema Vertrauensschutz nach
wie vor gleichberechtigt neben den Themen Flugrouten, Nachtflug, Drehkreuz und unabhängigem
Parallelbetrieb steht. »Wir sind auch hier klar gegen das Vergessen«, betonen die drei einmütig und
voller Energie.
Deshalb rufen die drei Bürgerinitiativen alle Betroffenen auf, sich am 6. September 2011 ab 19 Uhr zu
einem Protest-Trauermarsch vom Brauhausberg zur Staatskanzlei in Potsdam zu beteiligen.
Sehr überrascht zeigten sich die drei BI-Sprecher, dass Ministerpräsident Platzeck am Vormittag des
6. Septembers Zeit findet, um Unterschriften von Bürgern aus der Region Teltow - Kleinmachnow -
Stahnsdorf gegen die »neuen« Flugrouten vom 6. September 2010 entgegen zu nehmen. Empört
berichten sie: »Seit mehreren Monaten versuchen wir, dem Ministerpräsidenten den dokumentierten
Bürgerwillen zu übergeben. Insgesamt sind weit mehr als 20.000 Unterschriften zusammen gekommen.
Bei rund 43.000 Wahlberechtigten in Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf entspricht das knapp dem
Anteil der Wähler, die nach neuesten Umfragen die Regierungsparteien noch wählen würden. Da wir
immer wieder abgewiesen wurden, wollten wir ursprünglich die Unterschriften während des Protest-
Trauermarschs in die Staatskanzlei bringen, um der Landesregierung zu zeigen, dass sie sich nicht
immer wieder vor dem Willen ihren Landeskindern verstecken kann«.

Pressemitteilung der Bürgerinitiativen
»Teltow gegen Fluglärm e.V.«
»Kleinmachnow gegen Flugrouten e.V.«
»Stahnsdorf gegen Fluglärm«

2. September 2011