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30.05.2011: Gemeinsame Pressemitteilung

Gemeinsame Pressemitteilung der Bürgerinitiativen

„Teltow gegen Fluglärm e.V.“ , „Stahnsdorf gegen Fluglärm“ und „Lichterfelde gegen Fluglärm“

„DFS wer ist Dein Herr?“
Die DFS hatte die neue BBI-Grobplanung mit abknickenden Routen schon fertig; verschwand sie in der Schublade??

Die Bürgerinitiativen aus Stahnsdorf und Teltow haben jetzt die modifizierte Grobplanung für die BBI Flugrouten gefunden, die von der DFS schon am 01.10.1998, also fast 6 Jahre vor dem Planfeststellungsbeschluss, fertig gestellt worden war und sowohl im Antrag auf Planfeststellung als auch im Planfeststellungsbeschluss somit hätte berücksichtigt werden können!

Die neue Grobplanung zeigt klar, dass auch bei einem unabhängigen Startbetrieb, wie er jetzt favorisiert wird, von der Nordbahn sowohl in West- als auch in Ostrichtung geradeaus gestartet werden sollte und ein Abknicken nur von der Südbahn vorgesehen war. Außerdem sollte Berlin nicht überflogen, sondern südlich umflogen werden, wie dies bereits in der ersten Grobplanung vom März 1998 vorgesehen war. Nach der modifizierten Grobplanung werden bei Westwind Ziele im Nordosten und Osten nach einem Weststart von der Südbahn erreicht, während bei Ostwind westliche Ziele nach einen Oststart von der Südbahn angesteuert werden. Bei Berücksichtigung dieser neuen Grobplanung wäre die heute drohende massive Verlärmung von Zeuthen und Rangsdorf schon damals klar ersichtlich gewesen.

Ebenfalls hätten auch die Prospekte der Flughafengesellschaft zur Information der benachbarten Brandenburger Gemeinden und Berliner Bezirke die modifizierte Grobplanung für einen unabhängigen Parallelflugbetrieb zeigen müssen.

Entsprechend dem unabhängigen Parallelbahnbetrieb kreuzen im Regelbetrieb die Flugrouten jeweils die andere Start- und Landebahn nicht, es sei denn, diese Bahn fällt aus, wie dies in den Fußnoten x und xx der neuen Grobplanung links unten angedeutet ist.

Durch den Fund der neuen Grobplanung wird deutlich, dass die Fachexperten der DFS schon immer die Planungen des BBI auf eine angepasste realistische Flugroutenplanung gestellt haben. Die war notwendig geworden, weil die Anteilseigner, das Land Berlin, das Land Brandenburg und der Bund (vertreten durch das Bundesverkehrsministerium), entgegen ihrer ursprünglichen Absicht auf den unabhängigen Startbetrieb umschwenkten.

Die Berücksichtigung der neuen Grobplanung hätte Aufwand für die Neuberechnung der Lärmkorridore und der Anzahl der betroffenen Menschen erforderlich gemacht. Die Standortentscheidung wäre zu Recht erneut in Frage gestellt worden. Darum bat der damalige Chef der Planungsgesellschaft, Hr. Herberg, mit seinem Schreiben vom 08.10.1998 das Bundesverkehrsministerium darum, auf die DFS Einfluss zu nehmen, um die neue Grobplanung der DFS zu unterdrücken.

Nachdem die DFS die neue Grobplanung längst erstellt hatte, teilte sie der Planungsbehörde in ihrem Schreiben vom 26.10.1998 mit, dass die geradlinige Streckengeometrie der ursprünglichen Grobplanung grundsätzlich ihren damaligen Planungen entsprechen würde und wies lapidar auf die fehlende Divergenz von 15° hin.

Die alten, falschen Flugrouten und die alten, falschen Lärmkorridore wurden daraufhin einfach beibehalten.

Es ist empörend, dass Anteilseigner und Politiker unter Aushebelung demokratischer Mitspracherechte der Bürger „Wünsch Dir Was“ gespielt haben. Sich über die Expertise der Fachexperten der DFS stellend und ohne sich mit den Folgen auseinandersetzend, wurde der BBI willkürlich politisch durchgedrückt.

Die Folgen will die Politik aber bis heute nicht tragen. Hier zeigt sich, wer die wirklich Verantwortlichen für das heutige BBI Fiasko sind, nämlich die Anteilseigner, das Land Brandenburg, das Land Berlin und der Bund mit ihrem Schwenk zum unabhängigen Startbetrieb einschließlich des Überfliegens von Berlin sowie der Manipulation des Planfeststellungsverfahrens. Wir fordern die Eigner auf, die in der modifizierten Grobplanung vorgesehene Südumfliegung von Berlin zu nutzen.

Wir weisen hiermit noch mal hin auf die Protestkundgebung am Dienstag, 31.05.2011, Beginn: 17:30 Uhr, Sammelpunkt: Unter den Linden Ecke Friedrichstr., Route entlang der Friedrichstr. bis zum Bundesverkehrsministerium, anschließend Abschlusskundgebung, Ende: gegen 19:30 Uhr.

Teltow, 29. Mai 2011

Teltow gegen Fluglärm e.V., Stahnsdorf gegen Fluglärm, Lichterfelde gegen Fluglärm

ViSdP:
Teltow gegen Fluglärm e.V.
1. Vorsitzender: Thomas Czogalla
thomas.czogalla@teltowgegenfluglaerm.de

Stahnsdorf gegen Fluglärm
Matthias Piaszinski
stahnsdorfgegenfluglaerm@web.de

Lichterfelde gegen Fluglärm
Herbert Rinneberg
herbert.rinneberg@t-online.de

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