Startseite | Impressum | Kontakt | Links | Sitemap
Sie sind hier: Startseite » Newsarchiv » 2011 » Dezember 2011

17.12.2011: Aufruf zur Mitarbeit:

Liebe Mitstreiterinnen,
liebe Mitstreiter,

mit der Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg »Willy Brandt« (BER) im Juni 2012 wird die Belastung der Anrainergemeinden durch Lärm und Schadstoffe sprunghaft ansteigen. Hierzu gehört auch die Region Teltow - Kleinmachnow - Stahnsdorf. Der neue BER wird die Gesundheitsverhältnisse der rund um diesen Flughafen lebenden Menschen verändern. Europäische und nationale Studien (z.B. HYENA, Huss und Greiser) belegen, dass bei Fluglärmbetroffenen die Häufigkeit von Bluthochdruck- und Herzkreislauferkrankungen sowie Schlaganfällen signifikant ansteigt. Das Risiko verstärkt sich weiterhin deutlich durch Nachfluglärm. Aber auch andere Erkrankungsrisiken steigen an, z.B. für Depressionen und Brustkrebs. Professor Greiser (Universität Bremen) konnte nachweisen, dass bei Flughafenanrainern der Medikamentengebrauch deutlich ansteigt. Kinder sind besonders betroffen: Lern- und Lesestörungen konnten u.a. in der RANCH-Studie nachgewiesen werden.

Es ist wichtig, ähnliche und sogar weitergehende Studien auch am zukünftigen Flughafen Berlin Brandenburg »Willy Brandt« (BER) durchzuführen: Sollten negative Auswirkungen nachgewiesen werden, würden sich den betroffenen Bürgern völlig neue Klagewege eröffnen, etwa über das grundgesetzlich garantierte Recht auf körperliche Unversehrtheit [Art. 2 (2) GG]. Der Flughafen (und damit auch das Land Brandenburg) stünden dann in der Pflicht und müssten möglicherweise Schadenersatz leisten.

Auf Druck der Bevölkerung hat sich das brandenburgische Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV), voran Ministerin Anita Tack (DIE LINKE), dazu entschlossen, ein Gesundheitsmonitoring am BER durchzuführen. Es gibt jedoch Anlass zu der Vermutung, dass die angestrebte MUGV-Studie von sehr begrenzter Aussagekraft sein wird oder am Ende sogar gegen die Flughafenanrainer verwendet werden kann (»Fluglärm ist harmlos«). Die MUGV-Studie wird lediglich ein Anhängsel einer gerade begonnenen Studie am Flughafen Frankfurt / Main sein. Ministerin Tack will dafür die beschämend geringe Summe von etwa 100.000 Euro bereitstellen, obwohl weitere Fördertöpfe z.B. die der EU, BUND und NABU relativ einfach ausgeschöpft werden könnten. Zum Vergleich: Die letzte BER-Imagekampagne kostete den Steuerzahler 500.000 Euro, der ganze Flughafen mehr als 2,5 Milliarden Euro. Es liegt nahe, dass das Land Brandenburg als einer der Betreiber des Flughafens überhaupt kein Interesse an einer Untersuchung hat, die die Auswirkungen des Flugverkehrs auf Flughafenanrainer untersucht.

Kurzum sind wir also damit konfrontiert, dass das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (MUGV), das zu unserem Schutz tätig sein soll, auf einem eher der Luftverkehrswirtschaft dienenden Gesundheitsmonitoring besteht. Daher haben wir uns - unter Führung unserer Freunde in der Bürgerinitiative »Teltow gegen Fluglärm e.V.« - mit unseren Bündnispartnern im Aktionsbündnis für ein lebenswertes Berlin-Brandenburg (ABB) kurzgeschlossen und suchen jetzt nach Möglichkeiten, selbst ein wirklich fundiertes Gesundheitsmonitoring durchführen zu lassen.

Dazu brauchen wir eine geeignete Rechtsform, z.B. die einer Stiftung. Potentielle Geldgeber und die dazugehörigen Ansprechpartner sind bekannt, ebenso die Wissenschaftler, die mit der Planung und Durchführung der Studien beauftragt werden könnten.

---> Es fehlt allein an engagierten Mitstreitern, insbesondere Fachleuten, die uns helfen können, eine solche Stiftung aufzubauen und zu verwalten, potenzielle Ansprechpartner zu kontaktieren, Fördermittel zu werben, Ausschreibungen für die Gesundheitsstudien zu erstellen und die übergeordnete Organisation zu übernehmen.

Bitte bedenken Sie, dass solch ein Gesundheitsmonitoring die nachhaltigste und beste Möglichkeit überhaupt ist, sich zukünftig mit harten Argumenten gegen Fluglärm zur Wehr setzen zu können.

Wir bitten daher alle Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die sich eine Mitarbeit bei diesem wichtigen, vielleicht wichtigsten Projekt der Fluglärmgegner vorstellen können, dringend Kontakt mit uns aufzunehmen (email: stahnsdorfgegenfluglaerm@web.de, Betreff »Gesundheitsmonitoring«).

Sprecherrat
_______________________
BI »Stahnsdorf gegen Fluglärm«
14532 Stahnsdorf

www.fluglaermBER.de
www.Nachtflugverbot-BER.de
www.twitter.com/flugrouten_bbi