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13.12.2011: Stellungnahme an:

"Offene mail"

von: Peter Abend
„Initiative Waldblick e.V.“
am: 13.12.2011
per: mail
Betreff: PM CDU Ludwig: „Im Zweifel für die Anwohner“
Datum: 5. Dezember 2011 16:32:37 MEZ

Sehr geehrte Frau Dr. Ludwig,

zu Ihrer Pressemitteilung muss ich Ihnen sagen, dass das, was Sie hier ausführen, ein rührender, aber völlig hoffnungsloser Versuch ist, etwas zu kitten, was irreparabel ist.

Glauben Sie denn wirklich, dass die Kinder vor Lärm und Dreck „durch Überdachungen“ wirksam geschützt sind? Und was meinen Sie mit „separaten Räumen“, damit „die Kinder auch draußen“ spielen können. Draußen drinnen spielen?

Wie wäre es denn mit Flugverboten während der großen Pausen in den Schulen?

Oder vielleicht mit Betten in lärmgedämmten Kitas und Schulen, damit die Kinder dort mal ausschlafen können, was bei ihnen zuhause nicht möglich sein wird, weil Sie einem Nachtflugverbot nicht zustimmen?

Es ist sehr gut, dass Sie sich um besseren Schallschutz für die Betroffenen einsetzen, aber auch hier schießen Sie zu kurz. Zur Zeit sind nur ca.2% der Bewohner, die nach dem PFB betroffen wären, mit einem Schallschutz versehen, schreiben Sie. Wenn Sie nun alle diejenigen hinzurechnen, die ab Betriebsaufnahme des Flughafens durch völlig andere Flugrouten zu Betroffenen werden und wahrscheinlich jahrelang mit extremem Fluglärm leben müssen, ohne dass ihnen irgendwie geholfen wird, dann fallen Sie unter die Ein-Promille-Grenze.

Was wird aus den vielen Lärmopfern, die jetzt Schallschutz nach theoretischen Berechnungen erhalten haben, die dann aber deutlich höhere Lärmpegel erdulden müssen?

Was wird aus den eigentlich wirkungslosen Lüftern? Sie sorgen doch nicht für eine Durchlüftung, sondern erzeugen einen Überdruck, ohne die verbrauchte Luft abzuführen und blasen die von den Flugzeugen tonnenweise ausgestoßenen Rußpartikel (Nanoteilchen) in die Schlaf- und Wohnräume.

Wer trägt die Folgekosten für die Schallschutzmaßnahmen? Z.B. Stromkosten und Ersatz der Lüfter u.v.m.

Sie sehen, Frau Dr. Ludwig, Ihre Parole „Im Zweifel für die Anwohner“, kann doch nur heißen: absolutes Nachtflugverbot (22 bis 6 Uhr), nur leise Flieger während der Tagesrandzeiten (20 bis 22 und 6 bis 8 Uhr) und schnellst mögliche Verlagerung des Flughafens an einen deutlich „menschlicheren Standort“.

Ich glaube nicht, dass wir eine neue Institution, wie Sie sie vorschlagen, brauchen, sondern Volksvertreter, die sehr entschiedenen für unser Grundrecht auf „körperliche Unversehrtheit“ eintreten.

Hochachtungsvoll
Peter Abend
„Initiative Waldblick e.V.“