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31.08.2011: Bürgerforum



Bürgerforum am 31. August 2011

Tagesordnung




TOP 1 : Verabschiedung von Herrn Piaszinski als Sprecher (Jochen Pfaff?)

TOP 2 : Gastvortrag: Der große Betrug incl. Status Prozesse
(Matthias Schubert)

TOP 3 : Kassenbericht (Klaus Eichkorn)

TOP 4 : inhaltlicher Ausblick
(Wolfgang Brenneis)

TOP 5 : Tätigkeitsbericht des Sprecherrates (Wolfgang Brenneis)

TOP 6 : Weitere Ziele der BI und Ausblick (Wolfgang Brenneis)

TOP 7 : Flugrouten - Einschätzung der aktuellen Situation (Dietmar Otto)

TOP 8 : Bericht aus der AG Bürger und dem Quartiersmanagement (Rosemarie Damerau)

TOP 9 : Allgemeine Aussprache / Fragen an den Sprecherrat

Gut besucht war das Bürgerforum am 31.8.2011 in Stahnsdorf: mit Gästen von der BI Großbeeren, dem Sprecher der BI Kleinmachnow, einem launigen Vortrag von Frau Damerau, AG Bürger, zum ProblemBER - und dem Dank an Matthias Piascinski, der sein "Amt" als Sprecher der BI Stahnsdorf aus zeitlichen und beruflichen Gründen abgab.

Fotos: K. Eichkorn

Die launige Rede von Rosemarie Damerau

Aus dem Redebeitrag zur AG Kontakt zum Bürger am 31.8.2011

Am 25.7. war in diesem Jahr die letzte Großdemo. Wir stellten auf Bannern, Plakaten, -Aufklebern und T-Shirts unseren Problem BER vor, den wir zuvor bei einer Arbeitsbesprechung ins Leben riefen.
Ein Mitglied unserer AG hat dieses Wort erfunden, als die Macher des Flughafens endlich aufwachten und bemerkten, dass es einen BBI bereits in Indien gibt. Somit musste ein neuer Name her und man tat uns einen großen Gefallen und nahm BER. Mit diesem Wort kann man richtig polemisieren und uns fiel dazu sofort jede Menge ein. Vielleicht können sie sich noch an den Problembären in den bayerischen Wäldern erinnern, der das Sommerloch so mancher Zeitung füllte. Es machte uns wirklich Freude aus dem BER einen ProblemBERen zu erarbeiten, der in Schönefeld tobt und vor dem die Bevölkerung nicht geschützt wird. Man kann unseren ProblemBERen natürlich nicht erschießen, so wie es die bayerischen Jäger mit ihrem Bären taten. Wir wollen mit unserem ProblemBERen alle ansprechen. Da wir eine hervorragende Illustratorin, Sabine Thieme aus Teltow an unserer Seite haben, hat sie diesen bösen ProblemBERen kreiert. Vom unserem ProblemBERen werden wir sie in den nächsten Monaten hören. Immer mal ins Internet schauen.

Nach dieser Demo wurden wir von den BI-Sprechern in die Sommerpause geschickt, leider nicht für unsere AG, da wir auf dem Weg in die Ferien noch den Arbeitsauftrag erhielten, Unterschriften für die Volksinitiative Nachflugverbot zu sammeln.

Zuvor hat unsere Gruppe, sowie andere Mitstreiter aus der Gruppe der QB`s (Quartiersbeauftragte), noch am 4.7.2011 die angemeldete Spontan-Demo vor dem Gebäude des Sitzungssaales der Fluglärmkommission besucht. Diese begann in strömendem, fast unwetterartigem Regenguss und wir versuchten der Nässe im Gebäude erst einmal zu entkommen. Sofort wurden wir dann aber des Gebäudes verwiesen, gleich mit dem Hinweis, dass uns sonst die Polizei rausschmeißen würde. Da wir dank der vielen Demos in diesem einen Jahr schon fast zu Berufsdemonstranten mutierten, verließen wir natürlich sofort das Gebäude. Tropfend vor Nässe und mit kalten Füssen, aber ausgestattet mit Bannern, Plakaten und Schirmen, bereiteten wir vor dem Gebäude jedem Mitglied der Fluglärmkommission einen stürmischen Empfang. Herr Radcke-Kruft aus Teltow machte sich sogar die Mühe, jeden einzelnen der Mitglieder mit seiner Trillerpfeife bis zur Eingangstür zu geleiten. Der Märchenonkel Herr Brettschneider, der noch versuchte sich von der anderen Seite an uns vorbeizuschleichen, wobei er fast ein Mitglied unserer AG zu Fall brachte, erhielt dennoch den lautstärksten Empfang, den er auch verdient hat. Wir haben uns wirklich große Mühe gegeben, aber Mühe allein genügt eben doch nicht, denn die Route 8 wurde uns in dieser Sitzung verweigert.

Kurz danach mussten wir dann schon die Konzeption für die Unterschriftensammlung beginnen. Wir haben drei Sammlungen an Infoständen organisiert und haben dabei am 6.7.2011 In der Wannseestr. zwischen Kaisers und Lidl über 200 am 20.7. vor Edeka rund 150 und am gleich Tag bei einer Sportveranstaltung 35 Unterschriften eingesammelt. Die letzte Sammlung wird am 3. September vor Aldi und Getränke-Hoffmann stattfinden und wir erhoffen uns hier auch noch einmal einen großen Erfolg.

Zusätzlich haben wir rund um den Dorfplatz, sowie an allen publikumsstarken Standorten Stahnsdorfs Sammelstellen eingerichtet. Diese Sammelpunkte werden von uns alle zwei bis drei Tage besucht und wir holen die Listen ab, damit die Daten gesichert sind.

Da wir personell nicht in der Lage sind flächendeckend Unterschriften einzuholen, hatten wir QB´s gebeten bei allen durch Plakate oder Banner am Haus ausgewiesenen Sympathisanten Unterschriftslisten abzugeben und um Mithilfe gebeten, für uns in der näheren Umgebung, also bei Nachbarn, Freunden Bekannten und in der Familie zu sammeln.

Während unserer Sammelaktionen haben wir gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Vielleicht können sie sich vorstellen, dass wir uns manches Mal wie Staubsaugervertreter vorkommen.
Für das Nachtflugverbot konnten wir jedoch viele Bürger überzeugen, uns ihre Daten mit Unterschrift zu geben. Einige wollten jedoch nicht belästigt werden und es gab auch einige, die uns sagten, dass sie den Nachtflug unterstützen oder ein internationales Drehkreuz haben wollen. Das muss man dann eben akzeptieren. Ein AG-Mitglied fragte eine Dame nach dem Einkauf bei Schreibwaren Strutzke, ob sie das Nachtflugverbot unterschreiben würde. Darauf antwortete diese: „Wieso, nachts schlafe ich doch!!!“ Das ist eben auch eine Meinung. Am Besten hat uns ein älterer Herr gefallen, der sich durch unseren am Infotisch befindlichen roten Gartenschirm, ohne jeglichen Aufdruck, derartig bedroht fühlte, dass er schrie: “Nee, mit dieser Partei möchte ich nichts zu tun haben“. Wir wissen jetzt nicht, welche Partei ihm da so zu schaffen machte, aber vielleicht dachte er auch, wir hätten eine neue Partei gegen Fluglärm gegründet. Diese Unterschrift war jedenfalls für unsere Aktion verloren.

Bisher haben wir rund 2000 Unterschriften erhalten. Das sind immerhin 10% der geforderten 20 000. Allerdings benötigen wir ca. 10-15 % mehr, da einige nicht lesbar waren oder von in Brandenburg nicht ansässigen Bürgern stammten. Diese werden von den zuständigen Kontrollstellen gnadenlos gestrichen.

Die AG Kontakt zum Bürger organisiert Genehmigungen für Infostände, besorgt Plakate und Aufkleber zum Verkauf, druckt und verkauft auch für jede Demo die Buskarten, wir versuchen bei jeder Demo eine neue Aktion zu machen, in dem wir Schirme bemalen, Hüte aufrüsten, T-Shirts tragen u. v. m. Wer von ihnen noch Einfälle dazu hat, kann sich gern an uns wenden und noch besser wäre es, mit uns zusammen zu arbeiten.

Rosemarie Damerau